Die LAIC Vermögensverwaltung, eine Tochterfirma des börsennotierten Asset Managers Laiqon, hat einen KI-gesteuerten Algorithmus entwickelt, der kundenindividuelle Wertpapierportfolios konstruiert. Zum Einsatz kommt dieser "LAIC Advisor" unter anderem bei der fondsgebundenen Vermögensverwaltung des Hauses. Damit taugt die Software als Praxisbeispiel dafür, was eine KI in diesem Bereich bereits zu leisten imstande ist.

FONDS professionell ONLINE und Laiqon haben sich deshalb zu einer (nicht bezahlten oder anderweitig honorierten) Zusammenarbeit entschlossen: Der LAIC Advisor steuert ein Depot für einen fiktiven Kunden mit langjährigem Anlagehorizont und mittlerer Risikoneigung. Diese Strategie, "Dynamic 60" genannt, kommt auch in echten Depots zum Einsatz. Die Redaktion dokumentiert seit dem Sommer 2024 monatlich, was im Beispielportfolio passiert – unabhängig davon, ob die jüngste Performance überzeugen konnte oder nicht.

Interessante Top-Positionen
Bei der Auswertung für den Juli sticht einmal mehr ins Auge, wo der wohl größte Unterschied zwischen einem menschlichen Vermögensverwalter und der Laiqon-KI liegt: nicht in der groben Aufteilung des Kundengeldes nach Aktien, Anleihen und Rohstoffen, sondern in der Wahl der Bausteine, mit denen diese Asset-Allokation im konkreten Depot umgesetzt wird.

Deutlich wird das mit einem Blick auf die größten Fonds im Beispiel-Portfolio: An erster Stelle steht mit fast acht Prozent Gewicht ein ETF auf Frontier-Markets-Aktien, gefolgt von einem Wandelanleihe-ETF und einem Themenfonds auf die Videospiele-Branche (die Details finden Sie in der Bilderstrecke oben). Erst an vierter Stelle steht mit einem Indexfonds auf schwankungsarme US-Aktien ein Anlageprodukt, das auch ein klassischer Vermögensverwalter seinen betuchten Kunden guten Gewissens als Top-Position ins Depot buchen würde. Die erstgenannten ETFs dürften in einem solchen Portfolio dagegen wohl nur als Beimischung in Frage kommen.

Optimierung abseits klassischer Muster
Aber, und das ist der große Unterschied: Die KI verwendet keinen Gedanken darauf, was ein Privatkunde wohl bei einem schnellen Blick auf den Depotauszug meinen könnte. Sie versucht vielmehr, aus vielversprechenden Fonds ein robustes Gesamtportfolio zu konstruieren – unabhängig davon, ob das Ergebnis dieser Optimierung den klassischen Vorstellungen der Vermögensverwaltung gerecht wird oder nicht. (bm)


Nähere Erläuterungen zur Grundlage der Laiqon-KI, ihrer Arbeits- und Funktionsweise finden Sie hier im Beitrag zum Auftakt der Kooperation.