Österreichische Fondsgebühren minimal gestiegen
Die Gebühren österreichischer Fonds haben sich im Jahr 2021 nur leicht bewegt. Das zeigt die diesjährige FMA-Fondskostenstudie.
Während weltweit die Fondskosten sinken, gibt es in Österreich einen – wenn auch minimalen – Zuwachs. In den verschiedenen Gebührenkategorien der österreichischen Publikumsfonds gab es 2021 einen leichten Anstieg um jeweils zwei Basispunkte: So betrugen die maximalen jährlichen Verwaltungsgebühren über alle Fondstypen hinweg durchschnittlich 1,26 Prozent (2020: 1,24 Prozent), die laufenden Kosten machten 1,15 Prozent aus (2020: 1,13 Prozent), und die maximalen Ausgabeaufschläge lagen bei 2,82 Prozent (2020: 2,80 Prozent). Das geht aus der jährlichen "FMA-Marktstudie über Fondsgebühren von österreichischen Publikumsfonds" hervor.
Von diesen Gesamtmarktwerten weichen bekanntlich die Kosten je nach Veranlagungsstrategie und Risikoklasse deutlich ab, daran hat sich nichts geändert. Am wenigsten kosten kurzfristige Rentenfonds, gefolgt von längerfristigen Anleihenfonds und Immobilienfonds, bis zu Mischfonds und der durchschnittlich teuersten Kategorie, den Aktienfonds. So betragen die maximalen Verwaltungsgebühren bei Rentenfonds im Schnitt 0,97 Prozent, bei Aktienfonds sind es 1,62 Prozent. Bei den laufenden Kosten ist das Verhältnis 0,66 zu 1,63 Prozent, wobei sich die Werte gegenüber dem Vorjahr kaum verändert haben. Hingegen wurden die maximalen Ausgabeaufschläge bei beiden Fondstypen leicht erhöht: bei Rentenfonds von durchschnittlich 2,49 auf 2,65 Prozent, bei Aktienfonds von 3,13 auf 3,22 Prozent.
Mehr Risiko kostet meist mehr
Signifikant ist ebenfalls der Zusammenhang zwischen Risikoklasse und Gebührenhöhe: Je mehr Risiko, desto mehr zahlen Fondskunden. Zum Beispiel machen die maximalen Verwaltungsgebühren und die laufenden Kosten bei Fonds der Risikoklasse 1 nur rund ein Prozent aus, während es in der Stufe 7, der höchsten Risikoklasse, schon 1,75 beziehungsweise 1,89 Prozent sind. Wobei das Bild bei den Ausgabeaufschlägen nicht nach diesem Muster funktioniert. Sehr sichere Fonds (SRRI 1) haben hier maximale Agios von 3,09 Prozent, während es in den folgenden Stufen deutlich weniger ist. Erst Stufe 5 weist mit 3,16 Prozent wieder höhere Werte auf, und in Risikoklasse 7 wird ein geringeres Maximalagio – nämlich 2,39 Prozent – verlangt als in der Stufe 1 (siehe Grafiken oben).
Natürlich muss die Risikoklasse im Zusammenhang mit der Anlagestrategie betrachtet werden. Der im Volumen am stärksten wachsende Fondstyp, die nachhaltigkeitsorientierten Portfolios, weist im Vergleich zum Gesamtmarkt aggregiert leicht niedrigere Gebühren auf, heißt es.
Bei den Angaben handelt es sich um volumengewichtete Mittelwerte (die größten analysierten Kategorien waren 446 Mischfonds, 261 Aktienfonds und 254 Rentenfonds). Grundlage sind die Angaben im gesetzlichen Kundeninformationsdokument (KID) sowie in den Fondsbestimmungen von 1.009 Fonds mit einem Gesamtvolumen von mehr als 123,7 Milliarden Euro. Damit ist gut die Hälfte des österreichischen Fondsmarktes abgedeckt. (eml)