Microsoft und Co: Das sind die grünen Top-Ten-Aktien der Österreicher
In welchen "grünen Aktien" steckt das meiste Geld österreichischer ESG-Fondsanleger? Die Nationalbank (OeNB) hat nachgerechnet und präsentiert Zahlen für die Top-Ten.
Private Haushalte in Österreich besitzen per Ende des zweiten Quartals 2022 ein Volumen von rund 9,4 Milliarden Euro an ausdrücklich grünen Fondsanteilen, wie aktuelle Zahlen der Österreichischen Nationalbank (OeNB) zeigen. Gemeint sind Fonds, die sich den strengen Kriterien des Umweltzeichens für Finanzprodukte (UZ 49) verpflichten. Mehr als die Hälfte dieser Investments, nämlich 5,2 Milliarden Euro, entfallen auf Aktien. Die OeNB hat analysiert, welche Unternehmen dabei am beliebtesten sind.
Das Top-Ten-Ranking ist sehr IT-lastig. Mit dem dänischen Windkraftunternehmen Vestas und dem US-Wasseraufbereitungsspezialisten Xylem befinden sich in der Auswahl der zehn wichtigsten Aktien nur zwei, deren Geschäftsfeld direkt mit der Bewältigung von Problemen des Klimawandels verknüpft ist.
Name | Millionen Euro |
1 Microsoft Corporation | 77,1 |
2 SCHNEIDER ELECTRIC SE | 53,8 |
3 Alphabet Inc. | 48,7 |
4 Roche Holding AG | 43,0 |
5 Xylem Inc. | 41,8 |
5 Vestas Wind Systems AS | 41,4 |
7 Cisco Systems Inc. | 41,3 |
8 Apple Inc. | 40,4 |
9 salesforce.com Inc. | 39,8 |
10 Accenture PLC | 39,5 |
Quelle: OeNB. Die Tabelle zeigt die zehn größten Investmentpositionen, die von privaten Haushalten indirekt über inländische Fonds mit UZ 49 gehalten werden.
Für Anleger wird das Gütesiegel laut OeNB-Bericht zu einem immer wichtigeren Bestandteil ihrer Investitionen. Im ersten Halbjahr 2022 entfiel fast die Hälfte aller Nettoneuzuflüsse (Käufe minus Verkaufe) privater Haushalte in inländische Investmentzertifikate auf Produkte, die mit dem UZ 49 zertifiziert sind. Insgesamt investierten im ersten Halbjahr 2022 die österreichischen Haushalte netto rund 1,9 Milliarden Euro neu in inländische Fonds, davon entfielen 0,86 Milliarden auf UZ-49-Fonds.
Nettozuflüsse trotz hoher Kursverluste
Dass es trotz der Erschütterungen an den Börsen einen Nettozufluss gibt, signalisiert ein hohes Vertrauen in die Produkte. Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar und der Inflations- und Energiekrise ging es heuer an den Börsen turbulent zu. Laut OeNB erlitten inländische Investmentfonds im ersten Halbjahr 2022 (mit Ausnahme des Monats März) durchgehend hohe Kursverluste.
Insgesamt stehen unter dem Strich der ersten sechs Monate Kurswertverluste in Höhe von 27,05 Milliarden Euro. Das ist ein Vielfaches der Abschläge, die man nach dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie für das erste Halbjahr sah: Ende Juni 2020 hatte der Verlust bei 7,97 Milliarden Euro gelegen. Damals folgte einem drastischen Absturz der Börsenkurse im März eine rasante Erholungsrallye. (eml)