Anleger haben in den vergangenen Tagen massiv Mittel aus riskanteren US-Anleihenfonds abgezogen. So flossen in den sieben Tagen bis Mittwoch (9.4.) unter dem Strich 9,6 Milliarden Dollar aus Fonds, die auf US-Hochzinsanleihen setzen. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung "Financial Times" und beruft sich auf Daten des Analysehauses LSEG Lipper. Weitere 6,5 Milliarden Dollar zogen Anleger aus Fonds auf gehebelte Darlehen (Leveraged Loans) ab. Die Abflüsse hätten ein Rekordniveau erreicht, heißt es weiter.

Die Abflüsse stehen vor dem Hintergrund des weltweiten Zollkriegs, den US-Präsident Donald Trump vom Zaun gebrochen hat. Trump ruderte zwar zuletzt etwas zurück und setzte die Zölle zum Teil vorerst aus, nachdem die Renditen von US-Staatsanleihen massiv gestiegen waren. Doch den Handelsstreit mit China ficht Trump unvermindert weiter aus. Zudem ist offen, ob die USA mit der übrigen Welt eine Verhandlungslösung erzielen.

Mehr Insolvenzen erwartet
"Wir erwarten, dass die Ausfälle auf dem Markt für Leveraged Loans zunehmen werden", sagte David Forgash, der das Leveraged-Finance-Geschäft von Pimco leitet, der "Financial Times" zufolge. "Wenn nach einem Stimmungsumschwung mehr Nervosität herrscht, beschert das den Anlegern, uns eingeschlossen, eine geringere Toleranz gegenüber Investitionen in risikoreichere Kredite." Die Risikoprämien für US-Hochzinsanleihen gegenüber US-Staatsanleihen waren von im Schnitt 2,9 Prozentpunkten im Januar auf zuletzt 4,4 Prozentpunkte geklettert. (ert)