Fremdwährungskredite in Österreich nur noch bei fünf Prozent
Der Abbau des einst problematisch hohen Fremdwährungskreditvolumens schreitet voran. Einst war fast ein Drittel der kumulierten heimischen Kreditbeträge in einer Fremdwährung denominiert.
Das aushaftende Volumen an Fremdwährungskrediten von privaten Haushalten sank vom dritten Quartal 2021 auf Q3 2022 um 16,6 Prozent (wechselkursbereinigt). In realen Beträgen bedeutet das einen Abbau von 1,7 Milliarden Euro innert eines Jahres. Insgesamt liegt das FX-Kreditvolumen in Österreich bei 9,18 Milliarden Euro, teilt die Finanzmarktaufsicht FMA mit.
Das entspricht einem Fremdwährungsanteil an allen aushaftenden Krediten an private Haushalte von fünf Prozent (Q3 2021: 5,7 Prozent). Zum Höchststand 2006 betrug der Anteil noch rund ein Drittel. Vor nicht ganz drei Jahren war der FX-Anteil unter die Zehn-Prozent-Schwelle gesunken.
Kreditbetrag enorm gestiegen
Ende September 2022 entfiel mit 97,9 Prozent weiterhin der Großteil des FX-Forderungsvolumens auf Schweizer Franken (CHF) und der Rest beinahe zur Gänze auf den japanischen Yen. Seit Anfang 2008 hat der Schweizer Franken bis 30. September 2022 um rund 72,9 Prozent aufgewertet und pendelte im dritten Quartal des Jahres 2022 rund um einen Wert von 0,9561. "Wer Anfang 2008 einen Fremdwährungskredit in Höhe von 100.000 Euro aufgenommen hat, muss derzeit allein aufgrund der Wechselkursentwicklung – also ohne Zinszahlungen – fast 172.900 Euro zurückzahlen", schreibt die FMA.
Die Behörde hatte im Herbst 2008 einen Neuvergabestopp verhängt. Seitdem sank das Volumen um 40,1 Milliarden Euro (minus 84,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorquartal (Q2/2022) wurde im Q3 2022 ein Volumen von 450 Millionen Euro abgebaut (minus 4,9 Prozent). (eml)