Am 10. November startete die Zeichnungsphase für die Genossenschaftsanteile der Gesellschaft Football Cooperative Sankt Pauli von 2024 (FCSP). Technisch koordiniert wird der Anteilsverkauf durch eine Whitel-Label-Lösung des Wiener Crowdinvesting-Dienstleisters Conda, wie aus einer Pressemitteilung der Finanzierungsplattform hervorgeht.

Der Hamburger Fußballverein, der für seine sozial engagierte Anhängerschaft bekannt ist, will auf diesem Weg 30 Millionen Euro einnehmen. Ziel ist es, die Mehrheit am traditionsreichen Millerntor-Stadion zu erwerben. Dieses soll dann an den Verein weitervermietet werden, die Genossenschaft stellt den Betrieb und die Instandhaltung des Stadions sicher. Langfristig sollen die Genossenschafter eine jährliche Ausschüttung erhalten. Über 15 Millionen Euro wurden bisher bei über 11.800 Genossenschaftern eingesammelt. 

Miteigentum ab 850 Euro
Fans können einen Anteil für 850 Euro erwerben und so Miteigentümer am Stadium werden. Der Genossenschaftsanteil selbst liegt bei 750 Euro, die restlichen 100 Euro sind Verwaltungsgebühren (32 Euro) und ein Agio (68 Euro), das als Rücklage für die Genossenschaft dient.

Bei der FCSP handelt es sich der Mitteilung zufolge um die erste Genossenschaft im deutschen Profifußball. Conda liefert die Plattformtechnologie hinter dem Eigenvertrieb der Genossenschaft. Über diesen Weg könnten Sportvereine "die Macht" in die Hände der Fans legen, heißt es bei Conda.

Ab dem 1. Januar 2025 tritt in Deutschland das neue Bürokratieentlastungsgesetz IV in Kraft, das den bürokratischen Aufwand für Genossenschaften reduziert. Es ermöglicht neben einer effizienteren Verwaltung auch einen schnelleren Zugang zu digitalen Plattformen. (eml)