Die Erste Asset Management (Erste AM) registriert in den ersten fünf Monaten 2025 einen Anstieg der Fondssparpläne um rund neun Prozent auf eine Stückanzahl von 1,8 Millionen. Das teilt die Fondsgesellschaft mit.

Es handelt sich um die Daten, die durch die Hauptvertriebskanäle zurückgemeldet werden, also den Erste Banken, Sparkassen und Erste-Group-Gesellschaften im europaweiten Netz. Wobei in puncto Sparpläne Tschechien der unangefochtene Nummer-Eins-Markt ist – hier sind rund 723.000 regelmäßig besparte Fondsprodukte der Erste AM platziert, wie ein Sprecher sagt. Darauf folgt die Slowakei mit rund 466.000 Sparplänen, und erst an dritter Stelle liegt Österreich mit knapp 300.000 Stück.

Hohe Sparplan-Tradition
In Tschechien und der Slowakei würden die Tochter-Banken schon seit Langem sehr konsequent auch junge Sparer motivieren, bereits mit kleinen Beträgen in die regelmäßige Veranlagung einzusteigen, erklärt der Sprecher gegenüber der Redaktion. Der Fleiß der regionalen Gesellschaften sei in dieser Hinsicht sehr hoch.

Dafür werden in Österreich Sparpläne in der Regel höher dotiert, nämlich mit durchschnittlich 147 Euro. Das ist mehr als das Doppelte des gruppenweiten Schnitts von 69 Euro.

Nettozuflüsse
Zwischen Jahresbeginn und Ende Mai (die offiziellen Halbjahreszahlen werden noch nicht kommuniziert) wuchs das verwaltete Vermögen der Erste AM um rund drei Prozent auf 94,3 Milliarden Euro an (von 91,6 Milliarden Euro Ende 2024). Der größte Teil dieses Anstiegs, nämlich 2,1 Milliarden Euro, kommt aus den Nettomittelzuflüssen. Damit zeigten sich die Anleger trotz der hohen Unsicherheiten an den Finanzmärkten unbeirrt.

Einmal mehr wird hier die tschechische Tochter-Gesellschaft wegen des signifikanten Beitrags zum allgemeinen Wachstum lobend hervorgehoben. Dort hat die Erste Gruppe unlängst mit der Übernahme des Immobilien-Asset-Managers Reico ein Zeichen für den weiteren Ausbau gesetzt. 

Fürs Gesamtjahr herrscht in der Geschäftsführung hohe Zuversicht: "Die für heuer angepeilten 100 Milliarden Euro an verwaltetem Vermögen sind in Reichweite", so Heinz Bednar, CEO der KAG. 

Optimismus bei Aktien
Top-Performer unter den Erste AM-Fonds war heuer bisher der Stock Vienna mit einem Plus von rund 25 Prozent. Auch global werden Aktieninvestments trotz der Erschütterungen (Nahost-, Handels- und Zollkonflikte) weiter als vorsichtig attraktiv eingestuft.

"Die Performance ist derzeit besser als die Stimmung", so Anlagechef Gerold Permoser in einer Aussendung. Trotz der protektionistischen Politik von Präsident Donald Trump wachse die US-Wirtschaft. Und global rechne der Markt (Bloomberg-Consensus) mit einem Wachstum von 2,7 und 2,8 Prozent für 2025 und 2026.

Kein Übergewicht
Ein starkes Aktienübergewicht sei jedoch nach wie vor nicht angebracht. Besonders die von Trump verhängten (derzeit bis zum 1. August ausgesetzten) "reziproken" Zölle seien ein großer Unsicherheitsfaktor. "Sie schaffen Unsicherheit, hemmen Investitionen und führen zu Verzerrungen in den Lieferketten. Dazu kommt, dass Handelsabkommen nicht einfach in drei Monaten ausgehandelt werden können", so Permoser.

Die Erste AM habe ihre Aktienpositionierung nach dem "Liberation Day" (Trump bezeichnete die Verhängung umfassender Einfuhrzölle im April als "Befreiung") von untergewichtet auf neutral angehoben, bleibe aber vorsichtig. "Die unmittelbaren Rezessionsrisiken sind zwar gesunken, doch das Umfeld bleibt fragil", lautet das Fazit. (eml)