Comeback deutscher Nebenwerte nach Jahren der Underperformance
Von einer fundamentalen Neubewertung des deutschen Marktes sprechen die Spezialisten von Lupus Alpha im Zusammenhang mit der jüngsten Kursentwicklung von deutschen Small und Mid Caps. Das erwartete Gewinnwachstum für den M-Dax liege inzwischen fast doppelt so hoch wie das der Dax-Standardwerte.
"Während die finanzpolitischen Folgen der von der Bundesregierung geplanten Sondervermögen teils kritisch betrachtet werden, ist die Wirkung auf Umsätze und Gewinne deutscher Nebenwerte eindeutig positiv zu bewerten", heißt es in einer aktuellen Aussendung der Frankfurter Lupus Alpha. Eine Folge davon sei, dass das Investoren-Interesse an deutschen Nebenwerten nach Jahren der Underperformance gegenüber Large Caps und insbesondere gegenüber US-Mega-Caps erkennbar zurück sei.
Starke Fundamentaldaten bei gleichzeitig günstigen Bewertungen würden bereits seit einiger Zeit auf deren enormes Performance-Potenzial hinweisen. Die massiven Ausgabenprogramme für Infrastruktur und Verteidigung in Höhe von 1,5 Billionen Euro würden den in S-Dax und M-Dax notierten Unternehmen neuen Rückenwind verleihen. Das erwartete Gewinnwachstum etwa für den M-Dax liege mit 22,28 Prozent für 2026 fast doppelt so hoch wie das der Dax-Standardwerte mit 14,23 Prozent.
Strukturelle Veränderung der Wachstumsperspektiven vieler Branchen
Die Lupus-Alpha-Experten sehen darin eine fundamentale Neubewertung des deutschen Marktes, weil die hiesigen Unternehmen von den massiven staatlichen Investitionsprogrammen für Infrastruktur und Verteidigung profitieren. Die beschlossenen Maßnahmen würden nicht nur kurzfristige Impulse schaffen, sondern über Zweitrundeneffekte strukturell die Wachstumsperspektiven vieler Branchen verändern.
Das spiegele sich in der von Anfang Januar bis Ende Mai zweistelligen Index-Performance von S-Dax – gut 21 Prozent – und M-Dax – knapp 20 Prozent – wider. Zum Vergleich: Der von Björn Glück gemanagte Lupus Alpha Smaller German Champions, der seit Jahresanfang Netto-Neuzuflüsse von über 30 Millionen Euro verzeichnen konnte, hat im selben Zeitraum eine Performance von 21,6 Prozent erreicht. Seit Auflegung im Jahr 2002 habe der Fonds gegenüber seiner Benchmark – je zur Hälfte S-Dax und M-Dax – eine Outperformance von jährlich über 240 Basispunkten erzielen können.
Potenziale identifizieren, bevor sie der breite Markt erkennt
Mit Blick nach vorne sieht Glück insbesondere Chancen bei Technologiewerten: "Von den Infrastruktur- und Investitionsprogrammen profitieren vor allem innovative Unternehmen mit Fokus auf Hochtechnologie, wie zum Beispiel Robotik, Sensorik und Ultraschall", so der Fondsmanager. "Das umfasst zivile Anwendungen wie auch Verteidigung. In diesen Bereichen dominieren oftmals spezialisierte Unternehmen aus M-Dax und S-Dax, die mit ihren innovativen Lösungen überzeugen können."
Das Aufholpotenzial sei weiterhin erheblich, denn viele deutsche Nebenwerte würden trotz ihrer exzellenten Fundamentaldaten noch immer deutlich unter ihren historischen Bewertungsniveaus notieren. Als aktiver Manager könne Lupus Alpha gezielt nach den weniger offensichtlichen Gewinnern in der zweiten Reihe suchen. Hier liege die große Chance, die Titel mit dem größten Potenzial zu identifizieren, bevor sie der breite Markt entdecke. (hh)















