BVK kauft Erste Immobilien KAG größere Position ab
Die Erste Immobilien KAG verkauft eines ihrer großen Objekte. Interessentin ist die Bayerische Versorgungskammer.
Immobilienfonds müssen weiter Objekte verkaufen, um den Rückzug der Anleger bedienen zu können. Das zeigt eine Meldung der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB). Demnach beabsichtigt die Erste Immobilien KAG ihre "Alpha Lastenstraße GmbH & Co KG" zu veräußern, der die Liegenschaft Lastenstraße 23 in Linz samt dem Wohngebäude "Lenau Terrassen" gehört. Mit einem Verkehrswert von rund 42,3 Millionen Euro und einem Fondsanteil von gut 2,3 Prozent gehört das Objekt zu den Top Ten bei den Austro-Investments im Erste Immobilienfonds, der aktuell rund 1,7 Milliarden Euro schwer ist und abseits von Österreich auch in Deutschland investiert.
Käuferin der Linzer Liegenschaft ist die Universal-Investment-Luxembourg S.A., beziehungsweise der von ihr indirekt kontrollierte Fonds "BVK-Europa I-Immobilienfonds S.C.S., SICAV RAIF – ROAT", in welchem die Bayerische Versorgungskammer investiert ist. Bei grünem Licht der Behörden kann sie das Objekt mit 13.450 Quadratmeter an Wohnfläche und knapp 2.100 Quadratmeter Gewerbefläche erwerben. Der Vermietungsgrad der Hauptnutzflächen liegt bei über 98 Prozent (Stand April).
Abverkäufe gehen weiter
Immobilieninvestmentfonds stehen seit dem Zinsanstieg Mitte 2022 und angesichts der zähen Konjunktur vor großen Herausforderungen. Zum einen leiden Bauprojekte unter den hohen Zinsen und einer geringen Nachfrage am Gewerbeimmobilienmarkt. Zum anderen finden Anleger anderswo höher verzinste Produkte. In dem Umfeld sind die Fonds gezwungen, Objekte abzuverkaufen, um die Liquiditätsquoten (erforderlich sind zehn Prozent) zu stützen beziehungsweise die Anteilsscheinrückgaben zu bedienen.
Im vergangenen Rechnungsjahr 2022/2023 wurden im Erste Immobilienfonds 15 Wohn- und Büroimmobilien mit einem Volumen von rund 140 Millionen Euro verkauft, wobei der Großteil auf drei Objekte in der Otto-Probst-Straße (Wien) entfiel, deren Verkehrswert zusammengerechnet rund 107 Millionen Euro ausmachte. Abgesehen davon kamen ausschließlich kleinere Liegenschaften auf den Markt. Mit dem Verkauf in Linz zeigt sich, dass weiter auch größere Liegenschaften abgestoßen werden. Die Pipeline für potenzielle Verkäufe ist weiter gefüllt, wie es im aktuellen Rechenschaftsbericht heißt. Positiver Aspekt: Man habe auch im schwierigen Umfeld die Objekte stets über den Verkehrswerten verkaufen können. (eml)