Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock hat zwei börsengehandelte Fonds (ETF) auf forderungsbesicherte Wertpapiere aufgelegt, wie FONDS professionell ONLINE exklusiv erfuhr. Der Fondsriese hat über seine ETF-Marke iShares zwei Vehikel auf Collateralized Loan Obligations (CLOs) aufgesetzt. Die ETFs verfolgen einen aktiven Managementansatz und bilden nicht einfach nur einen Index ab.

Die beiden neuen CLO-Strategien setzen auf die Entwicklung von auf Euro lautenden Verbriefungen (iShares € AAA CLO Active UCITS ETF) sowie in US-Dollar denominierten Papieren (iShares $ AAA CLO Active UCITS ETF). Beide ETFs sind sowohl in Deutschland als auch in Österreich zum Vertrieb zugelassen und auf Xetra, an der Borsa Italiana sowie der Euronext Paris notiert. Die Gebühr der Strategien beziffert sich jeweils auf 0,25 Prozent per annum. In den USA ist iShares bereits mit CLO-ETFs auf dem Markt vertreten.

"Platz in den Portfolios verdient"
In Europa ist Blackrock mit den CLO-Ansätzen nicht allein. Bereits im September 2024 war der Fair Oaks AAA CLO ETF in den Handel gegangen. Dieser kam als ETF-Anteilsklasse eines bereits bestehenden Fonds auf den Markt. Im Januar 2025 folgte Janus Henderson Investors. An der Börse Frankfurt sind mittlerweile auch CLO-ETFs von Invesco und Eldridge gelistet. Zuletzt brachte die Schweizer Großbank UBS eine entsprechende Strategie als ETF auf den Markt.

"CLOs stellen heute eine überzeugende Option bei festverzinslichen Wertpapieren dar, da sie eine hohe Kreditqualität mit einer geringen Korrelation zu traditionellen Anlageklassen kombinieren", meint Saffet Ozbalci, weltweiter Leiter Structured Credit bei Blackrock. "Das macht sie zu einem leistungsstarken Instrument zur Diversifizierung eines Portfolios." Brett Pybus, Co-Chef von iShares Europa, ergänzt: "Aktive ETFs haben sich einen Platz in den Portfolios verdient, da sie den Anlegern eine breitere Palette von Strategien sowie die Einfachheit des ETF-Mantels bieten."

Gebündelte Kreditforderungen
ETFs mit aktivem Managementansatz erfahren einen kräftigen Wachstumsschub. Immer mehr Anbieter betreten das Terrain. Auch traditionelle, aktive Asset Manager entdecken das Feld für sich. Sie sehen darin eine Chance, vom starken Wachstum des ETF-Segments profitieren zu können. Der Branchenprimus Blackrock wiederum, der mit iShares in Europa bei passiven ETFs klar den Markt beherrscht, hatte auf dem Kontinent im März 2024 das Parkett der aktiven ETFs betreten, wie FONDS professionell exklusiv berichtete.

Der Markt für forderungsbesicherte Wertpapiere war im Zuge der Finanzkrise nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers in Verruf geraten. Bei den Verbriefungen werden Kreditforderungen gebündelt und je nach Risiko in Tranchen aufgeteilt. Diese Tranchen können dann unter Banken oder anderen Finanzhäusern gehandelt werden. Die bisher auf den Markt gekommenen ETFs konzentrieren sich auf die Tranchen bester Bonität (AAA-Rating). (ert)