Fidelity hat es getan, J.P. Morgan Asset Management auch und Pimco sowieso. Auch Axa IM und HSBC sind dabei, seit Neuestem sogar DJE Kapital: Ein Vermögensverwalter nach dem anderen steigt ins Geschäft mit "aktiven ETFs" ein.

Noch vor Kurzem klang die Kombination dieser beiden Wörter für viele wie ein Widerspruch, was sicherlich daran lag, dass das Kürzel ETF millionenfach unsauber mit "börsengehandelter Indexfonds" übersetzt wurde. Das ist vorbei: Dass auch in einem ETF aktives Management stecken kann, weiß mittlerweile jeder ambitionierte Privatanleger.

Ein Fortschritt bleibt es allemal
Doch kaum ist das geklärt, bricht sich das nächste Missverständnis Bahn: Spricht ein Vertriebler von aktiven ETFs, dauert es meist keine zwei Minuten, bis diese Vehikel als "Das Beste aus zwei Welten" gepriesen werden. Aktives Management zum Preis eines Indextrackers – was will man mehr?

Wirklich passend ist allerdings auch diese Erklärung nicht. Die meisten aktiven ETFs orientieren sich bewusst an einem Index, dessen Wertentwicklung durch dosierte Unter- und Übergewichtungen einzelner Titel geschlagen werden soll. Das hat seine Berechtigung und ist oft auch erfolgreich, hat aber wenig mit klassischen "High Conviction"-Ansätzen zu tun, an die Privatanleger bei aktivem Management wohl meistens denken. Vielleicht wäre es besser, nur das Beste aus anderthalb Welten zu versprechen. Reicht auch. Ein Fortschritt zum klassischen Indexfolger, der nach Kosten per Definition keinen Mehrwert schaffen kann, bleibt es allemal.