Zinsschritt der Fed: Das sagen die Experten
Die amerikanischen Währungshüter setzen ihren Kurs fort. Sie heben die Leitzinsen deutlich an – wenngleich nicht so hoch, wie mitunter spekuliert wurde. Dennoch zeige Fed-Chef Powell Entschlossenheit, die Inflation einzuhegen – aber zu einem hohen Preis, meinen zahlreiche Beobachter.
Die US-Notenbank Fed hat die Leitzinsen angehoben. Mit dem Schritt um 0,75 Prozentpunkte rangiert der Leitsatz nun in einer Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent. Mit der neuerlichen Anhebung wollen die amerikanischen Währungshüter die hohe Inflation bändigen. Die Teuerungsrate für den August hatte in den USA die Marke von 8,3 Prozent erreicht – und war damit über die Prognosen hinausgeschossen. Die Fed hat in diesem Jahr nun die Zinsen bereits fünf Mal und zum dritten Mal um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Mitunter war über eine Anhebung um einen Prozentpunkt spekuliert worden, die aber ausblieb.
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Fed-Chef Jerome Powell zeigte sich bei der Pressekonferenz der Notenbank entschlossen, die Inflation auf das anvisierte Ziel von zwei Prozent zurückzuschrauben – und dafür eine Rezession in Kauf zu nehmen. Die Fed senkte zudem ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr. Das US-Bruttoinlandsprodukt soll demnach um 0,2 Prozent wachsen. Das wären 1,5 Prozentpunkte weniger als noch im Juni prognostiziert. Im Vorjahr hatte die Wirtschaft noch um 5,7 Prozent zugelegt – dank der Erholung nach der Corona-Pandemie.
Der Kampf gegen die hohen Teuerungsraten wird sich auch noch länger hinziehen. Die US-Notenbank geht nunmehr davon aus, dass die Leitzinsen bis Jahresende auf 4,4 und bis 2023 auf 4,6 Prozent steigen werden. Erst 2024 sei mit leicht sinkenden Sätzen und gar erst 2025 mit dem Erreichen des Inflationsziels von zwei Prozent zu rechnen. (ert)