Zinserhöhung trotz Bankenkrise: So bewerten Experten den Fed-Schritt
Jerome Powell und seine Kollegen von der US-Notenbank hatten wohl erwogen, die Leitzinsen angesichts der jüngsten Turbulenzen in der Bankenbranche zunächst nicht zu erhöhen – sich dann aber doch anders entschieden. FONDS professionell ONLINE dokumentiert, wie die Branche das einordnet.
Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank Fed hat am Mittwochabend (22.3.) einstimmig eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte beschlossen. Der Schlüsselsatz liegt nun bei 4,75 bis 5,0 Prozent, nachdem er Anfang vergangenen Jahres noch nahe Null verharrt hatte. Der Zinsschritt darf angesichts der hartnäckig hohen Inflation einerseits nicht als überraschend gelten. Andererseits hatte der jüngste Kollaps mehrerer US-Regionalbanken bei zahlreichen Marktteilnehmern die Erwartung geweckt, dass Jerome Powell und seine Kollegen lieber eine Zinspause einlegen, um die ohnehin nervösen Finanzmärkte nicht weiter zu belasten.
Die Notenbanker räumen zwar ein, dass es ein Risiko weiterer Schieflagen bei US-Regionalbanken gibt. Die schon beschlossenen Stabilisierungsmaßnahmen würden jedoch ausreichen, um möglichen Liquiditätsengpässen entgegenzuwirken. Ungeachtet dessen rechnen die Währungshüter damit, dass die Inflation noch länger über dem Zielwert von zwei Prozent liegen wird. Hinzu kommt ein überhitzter Arbeitsmarkt. Darum hält es die Fed für wahrscheinlich, die Leitzinsen in diesem Jahr ein weiteres Mal erhöhen zu müssen. Eine Zinssenkung, die manche Beobachter angesichts einer befürchteten Kreditklemme erwarten, schloss Powell zwar nicht kategorisch, aber doch recht deutlich aus. Wie Volkswirte, Anlagestrategen, Portfoliomanager und Analysten die Ergebnisse der Fed-Sitzung einordnen, lesen Sie in der Bilderstrecke oben. (bm)