"Zertrumpelte" Börse: So steht der US-Präsident im Vergleich da
Angesichts des Zoll-Infernos, mit dem Donald Trump die Märkte in die Tiefe gerissen hat, ist kaum vorstellbar, dass je ein anderer US-Präsident aus Investorensicht noch schlechter an den Start gegangen ist. Doch ist das wirklich so? Pascal Kielkopf, Analyst bei HQ Trust, hat nachgerechnet.
Mit den Zöllen kamen die Kursverluste: Die handelspolitischen Maßnahmen der US-Regierung unter Donald Trump haben sich nicht nur zu einer ernstzunehmenden Belastung für den Welthandel, sondern auch für Investoren entwickelt. Gab es eigentlich schon einmal einen US-Präsidenten, der aus Anlegersicht noch schlechter in seine Amtszeit gestartet ist als Trump? Pascal Kielkopf hat nachgerechnet.
Der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust vergleicht in seiner neuen Untersuchung, wie sich der Aktienindex S&P 500 in den ersten Monaten unter einem neuen US-Präsidenten entwickelt hat. Dabei misst Kielkopf die Rendite vom jeweiligen Wahltag bis zum 113. Handelstag danach, was meist der zweiten Aprilwoche des Folgejahrs entspricht. Zudem betrachtet er die Performance vor und nach dem tatsächlichen Amtsantritt. Die Analyse umfasst den Zeitraum von 1928 bis Mitte April 2025 – und damit 25 Amtseinführungen von 15 US-Präsidenten.
Auf den hinteren Plätzen
"Blickt man auf den Zeitraum seit seiner Wahl, war Donald Trump aus Anlegersicht tatsächlich nur der fünftschlechteste US-Präsident", schreibt Kielkopf. Tatsächlich habe der S&P 500 im beobachteten Zeitraum in vier Fällen noch stärker im Minus notiert als aktuell: 1941, 1949, 2001 sowie 2009.
"Allerdings erschütterten in den Jahren der Zweite Weltkrieg, eine Rezession, das Platzen der Dotcom-Blase und die globale Finanzkrise die Börsen", erinnert der Kapitalmarktanalyst. All diese Gründe hatten die damaligen US-Präsidenten nicht zu verantworten. Am besten lief der S&P 500 nach den Amtsantritten in den Jahren 1960 und 2020. Damals hießen die Präsidenten John F. Kennedy und Joe Biden.
Echt schlecht
Und wie fällt die Betrachtung der Renditen seit der Amtseinführung aus? "Schaut man nur auf den Zeitraum zwischen Inauguration Day und dem aktuellen Datum liegt Donald Trump auf dem vorletzten Platz", so Kielkopf. Nur im Jahr 2001 seien die Verluste des S&P 500 im Vergleichszeitraum ähnlich stark ausgefallen. Am besten hätten sich die Renditen in dieser Phase während der ersten Präsidentschaft Franklin D. Roosevelts 1933 und unter Kennedy 1961 entwickelt.
"Der Blick auf die Historie sollte Anlegern ein wenig Hoffnung machen", so Kielkopf. In den auf den 113. Handelstag folgenden 52 Wochen habe der S&P 500 im Schnitt um sechs Prozent zugelegt. "In zwei der vier Jahre mit besonders schlechter Entwicklung, 1949 und 2009, lag der Zuwachs in diesem Zeitraum mit 20 sowie 37 Prozent sogar deutlich über dem Schnitt", berichtet der Analyst. "1941 und 2001 ging es hingegen weiter abwärts", sagt er. (am)