Wie sich drei Anlagestrategien auf den Dow entwickelt haben
Manche Anleger setzen auf die Top-Ten-Aktien des Vorjahres. Andere setzen auf die Verlierer – in der Hoffnung, diese schneiden künftig stärker ab. Wieder andere setzen auf die Kraft der Dividende. Doch nur eine der Strategien kann am ehesten überzeugen, meint HQ-Trust-Analyst Pascal Kielkopf.
Das Investmenthaus HQ Trust hat die Entwicklung von drei Anlagestrategien auf das US-Auswahlbarometer Dow Jones miteinander verglichen. Kapitalmarktanalyst Pascal Kielkopf untersuchte dabei die Top-Ten-Strategie und die Flop-Ten-Strategie, bei denen jeweils zu Jahresbeginn die besten oder schlechtesten zehn Aktien des Vorjahres aus dem Index gekauft werden.
Das Kalkül dahinter lautet, dass die Aktien sich entweder weiter so gut entwickeln oder eben aufholen und zu den Top-Performern werden. Daneben untersuchte Kielkopf die Strategie "Dogs of the Dow". Diese setzt auf die zehn Aktien mit der höchsten Dividendenrendite. Kielkopfs Analyse der verschiedenen Ansätze, die eine Mehrrendite gegenüber dem Dow Jones erzielen sollen, umfasst den Zeitraum von Januar 2008 bis Dezember 2024.
Höhere Volatilität
Die Ergebnisse förderten einen klaren Favoriten hervor. "In den vergangenen 17 Jahren konnte nur eine der drei Anlagestrategien den Dow Jones übertreffen", berichtet Kielkopf. Die Top-Ten-Strategie kam im Schnitt auf ein Plus von 12,3 Prozent. "Auf lange Sicht konnten die 'Dogs of the Dow' immerhin mit dem Index mithalten", ergänzt der Analyst. Seit 2008 legte der Dow Jones um elf Prozent pro Jahr zu, die Dogs lagen mit 10,8 Prozent nur minimal dahinter.
"Die Flop-Strategie machte ihrem Namen alle Ehre", führt der Kapitalmarktexperte aus. Mit ihr verdienten Investoren lediglich 6,9 Prozent pro Jahr – signifikant weniger als mit den anderen Ansätzen. Auch mit Blick auf das Risiko konnte die Flop-Strategie nicht überzeugen: Mit 19,7 Prozent lag die Volatilität deutlich höher als beim Dow Jones, der auf 14,8 Prozent kam. Doch auch bei den anderen beiden Ansätzen war die Volatilität höher: Bei den Tops waren es 15,2 und bei den Dogs 16,6 Prozent.
Keine taugt in allen Marktphasen
Hinsichtlich kürzerer Investmentzeiträume hält Kielkopf zudem fest: "Mal liefen die Tops, mal die Flops, mal die Dogs: Wer auf das langfristige Abschneiden schaut, stellt fest, dass es keine Anlagestrategie gibt, die in jeder Marktphase gleichermaßen erfolgreich war." Auch wenn die einzelnen Strategien kurzfristig immer wieder gute Erfolge erzielt hätten, "sind viele Anleger vermutlich mit einem Index-Investment am besten aufgestellt", meint der Kapitalmarktstratege. (ert)