Warum Frank Fischer jetzt auf Versicherer setzt
Der Fondsmanager sieht die Assekuranz-Aktien in guter Ausgangsposition. Sie punkten mit günstigen Bewertungen, stabilen Cashflows und "zollfreien" Geschäftsmodellen.
In den Fonds von Shareholder Value Management setzt Anlagechef Frank Fischer gerade besonders auf Aktien von europäischen Versicherern und Finanzdienstleistern. Sie seien von den Zöllen nicht direkt betroffen, günstig bewertet und stabil aufgestellt.
Keine direkten Zollauswirkungen
In Fischers Portfolios finden sich etwa Allianz, Munich Re, der französische Versicherer Scor sowie die norwegische Storebrand-Gruppe: "Die liefern keine Güter in die USA, sondern bieten ihre Produkte und Dienstleistungen direkt in den USA vor Ort an, wenn sie denn jenseits des Atlantiks vertreten sind", so Fischer.
Zwar hätten auch die Aktienkurse der Versicherer im Zuge der jüngsten Marktturbulenzen gelitten. Doch ihr Kerngeschäft sei von den Zöllen kaum betroffen. Dazu kommt: "Der Cashflow ist weitgehend stabil und die Renditen im Regelfall hoch." Zweitrunden-Effekte seien aber nicht auszuschließen: So würden die Vermögensverwaltungstöchter unter dem infolge der Korrektur gesunkenen Anlagevolumen leiden und die Zölle könnten zu mehr Insolvenzen und damit Kreditausfällen führen, die ihrerseits zum Teil versichert sind. Zudem seien Versicherer zumeist mehr von der konjunkturellen Entwicklung betroffen als andere.
Gut aufgestellt für die Erholung
Trotzdem sieht Fischer derzeit mehr Chancen als Risiken. Zum einen seien die Kurse der Versicherungen zurückgekommen und damit die Bewertungen wieder günstiger. Zum anderen seien die Konzerne allesamt finanziell gut aufgestellt mit ausreichender Substanz, um die aktuelle Situation gut zu meistern. Außerdem, so Fischer: "Sollte sich der Sturm um die Zölle irgendwann mal wieder legen, dann sollten Europas Versicherungen und Finanzdienstleister davon überproportional profitieren." (jh)