Seit Jahren finde für viele Sparer nicht weniger statt als deren Enteignung, und das nur, weil immer noch viel zu viele Anleger einer Art Nominalwert-Illusion hinterherjagen würden, beklagt Philipp Vorndran, Kapitalmarktstratege bei Flossbach von Storch im Video-Interview nach seinem Vortrag am FONDS professionell KONGRESS. Was er damit meint: Obwohl der Sparbuchzins seit Jahren am Boden sei und Änderung nicht wirklich in Sicht, würden immer noch viel zu viele Anleger dem Sparkonto treu bleiben. In der Konsequenz liege deren Realverzinsung aufgrund der enorm gestiegenen Inflation inzwischen bei minus acht Prozent. 

Dabei sei die Entscheidung, wie man sein Geld langfristig gewinnbringend anlegen sollte, im Grunde noch nie so einfach gewesen wie heute. Denn auch, wenn derzeit die Aussicht auf noch weiter steigende Zinsen das Umfeld für Aktien wie auch Anleihen alles andere als rosig erscheinen lasse, werde es nicht zu einer Situation mit Zinsen im zweistelligen Bereich wie in den 70er und 80er Jahren mit hohen Kurseinbußen bei Aktien kommen. Worauf man sich allerdings werde einstellen müssen, das sei eine längerfristig hohe Inflation, die noch lange Zeit oberhalb der Zwei-Prozent-Zielmarke der Notenbanken bleiben werde.

Eine unendliche Geschichte
Gerade deshalb komme es darauf an, sich für eine langfristige Anlagestrategie zu entscheiden, die von einem dazu passenden Portfoliomanager regelmäßig einem sich ständig verändernden Umfeld angepasst werde. "Professionelle Geldanlage ist eine unendliche Geschichte", gibt Vorndran zu bedenken. "Das können die meisten Privatanleger wie auch institutionelle Investoren in aller Regel nicht selbst leisten." Gleichzeitig brauche es allerdings entsprechende Anreizsysteme, um Anleger noch stärker für die Langfristigkeit ihrer Anlagestrategie zu sensibilisieren. Wie der auf den ersten Blick nachdenklich stimmende Vorschlag des Kölner Strategen in dieser Beziehung aussieht, erfahren Sie im anschließenden Video. (hh)