Die Bad Homburger Investmentboutique Antecedo Asset Management warnt vor einer Schwächung des US-Dollar während Donald Trumps zweiter Amtszeit. Mit Trumps erneuter Übernahme der Präsidentschaft in den Vereinigten Staaten finde auch ein grundlegender Wechsel in der Wirtschafts- und Außenpolitik der USA statt. "Diese wird zukünftig viel stärker von kurzfristigen nationalen Interessen geprägt sein", mahnt der Vermögensverwalter. Zu dieser Interessenlage passe auch ein schwächerer Dollar, der die Exportchancen der heimischen Industrie kurzfristig verbessern würde.

Trump habe schon mehrfach Zweifel an einer Politik des starken Dollar geäußert. Wenn man zudem berücksichtige, dass Länder wie China ihre Anlagen im Dollar reduzieren könnten und damit weitere Dollar auf den Markt kommen würden, werde ein Wertverlust der Leitwährung immer wahrscheinlicher, so der Asset Manager.

Währungsverluste von bis zu 14,4 Prozent
Kay-Peter Tönnes, Leiter des Portfoliomanagements bei Antecedo, erinnert daran, dass Trumps erste Amtszeit für die amerikanische Währung "überwiegend eine Phase der Schwäche" war. Vom Beginn seiner ersten Amtszeit bis zu ihrem Ende verlor der Dollar im Vergleich zum Euro 11,6 Prozent an Wert. In der Spitze mussten Euro-Anleger Währungsverluste von 14,4 Prozent verkraften. Das hätten selbst die höheren Zinsen auf US-Anleihen nicht ausgeglichen, so der Fondsmanager.

"Wir haben vor wenigen Tagen unsere US-Dollar-Absicherungen so festgezogen, wie wir es noch nie zuvor getan haben", berichtet Tönnes. "Besonders, wenn Trump die Unabhängigkeit der Notenbank angreifen sollte, kann es für Zinsanlagen im Dollar ungemütlich werden. Es ist nicht sicher, dass es so kommen wird, aber die Gefahr ist da." (fp)