Vermögensverwalter: Bitcoin-Blase kann jederzeit platzen
So rasant, wie der Kurs der größten Digitalwährung zuletzt in die Höhe geschossen ist, kann er auch wieder abstürzen, warnt Anlageberater Markus Richert. Bitcoins eignen sich seiner Meinung nach nur für Spekulanten.
Der Höhenflug des Bitcoin scheint nicht zu stoppen. Am 8. Januar markierte die älteste und populärste Kryptowährung ihr bisheriges Rekordhoch bei 41.942 US-Dollar. Rund ein Jahr zuvor war ein Bitcoin "nur" 7.200 US-Dollar wert gewesen. Die digitalen Münzen besitzen keinen inneren Wert, ihr Kurs entsteht allein aus Angebot und Nachfrage. "Dadurch sind Bitcoins hervorragend geeignet, um damit zu spekulieren", urteilt Markus Richert, Berater bei der Vermögensverwaltung Portfolio Concept. Das meint der Vermögensprofi nicht unbedingt positiv: "Niemand weiß, ob ein Bitcoin morgen 1.000 Dollar, 10.000 Dollar oder gar nichts mehr wert ist", sagt er.
Neben dem Mangel an innerem Wert hat der Bitcoin noch ein weiteres Problem. Zwar hat er derzeit mit rund 70 Prozent den mit Abstand größten Marktanteil unter den Kryptowährungen. Im Zuge der jüngsten Preisexplosion weichen Anleger aber immer häufiger auf die Nummer zwei auf dem Markt aus, berichtet Richert. Ethereum, nach dem Bitcoin die zweitwertvollste Digitalwährung, erreichte am vergangenen Montag (1. Februar) ein neues Rekordhoch von 1.476 US-Dollar. Damit hat sich der Ethereum-Kurs seit Jahresbeginn fast verdoppelt. "Keiner kann mit Sicherheit sagen, welche Digitalwährung sich am Ende durchsetzen wird", sagt Richert.
Im Kasino gibt es größere Gewinnchancen
Anleger, die auf den Zug aufspringen wollen, sollten sich darüber im Klaren sein, dass der Bitcoin kein Investment ist, sondern ein Spekulationsobjekt, mahnt der Portfolio-Concept-Berater. "Die Blase kann jederzeit platzen, und ehe man sich's versieht, notiert der Bitcoin wieder bei 0,08 Cent." Auf diesem – aus heutiger Perspektive lächerlich niedrigen – Wert notierte der erste Wechselkurs, der im Jahr 2010 für die Kryptowährung gestellt wurde. "Wer Lust am Zocken hat, der kann auch ins Spielkasino gehen", ätzt Richert. Dort gebe es geradezu traumhafte Gewinnchancen im Vergleich zu einer Wette auf Digitalwährungen. (fp)
Kommentare
Empfehlung: Grundlagenseminar Krypto-Assets vom BVI
AntwortenSehr geehrter Herr Richert, sollten Sie sich einmal inhaltlich mit dem Thema auseinandersetzen wollen, würde ich Ihnen (und allen anderen, die die obigen Aussagen unterstreichen würden) das Seminar "Grundlagen zu Krypto-Assets im Asset Management" vom BVI empfehlen (Anmeldungen hier: https://events.bvi.de/Seminare/event.php?vnr=38e-10e). Da lernen Sie unter anderem, dass Bitcoin keine Währung, sondern ein Commodity ist, und sich Bitcoin und Ethereum fundamental voneinander unterscheiden, weshalb ein Vergleich relativ sinnfrei ist. Auch sagen wir etwas zum Thema Energieverbrauch (das nächste Thema, wo immer wieder Äpfel und Birnen miteinander verglichen werden) und sogar zum inneren Wert (wie viel % der Preisfindung bei Gold ist auf den inneren Wert und wie viel auf Spekulation zurückzuführen?). Nicht geeignet ist das Seminar für all diejenigen, die sich nicht mit dem Thema inhaltlich beschäftigen, sondern nur (teils falsche) Phrasen dreschen wollen. Aber das wollen die meisten Menschen eher nicht. Beste Grüße Sven Hildebrandt
Dr. Sven Hildebrandt, Partner der DLC Distributed Ledger Consulting GmbH am 09.02.21 um 12:16