US-Schuldendeckel: Bill Gross rät zu kurzfristigen Treasury Bills
Nachdem Finanzministerin Janet Yellen vergangene Woche erklärt hatte, der US-Regierung könne bereits am 1. Juni das Geld ausgehen, steigen in den Vereinigten Staaten die Risikoprämien für kurzlaufende Staatsanleihen. Bond-Experte Bill Gross empfiehlt Anlegern, solche Papiere gerade jetzt zu kaufen.
Der Streit um den Schuldendeckel in den Vereinigten Staaten lässt die Risikoprämien für US-Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten derzeit in die Höhe schnellen. Bill Gross, Bond-Experte und Mitbegründer des heute zum Allianz-Konzern gehörenden Asset Managers Pimco, rät Anlegern dennoch, solche Papiere genau jetzt zu kaufen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg“.
"Es ist lächerlich", zitiert die Agentur Gross. Debatten um die Anhebung der Schuldenobergrenze zur Vermeidung eines drohenden Zahlungsausfalls würden immer gelöst. Damit rechnet Gross auch diesmal. Daher empfiehlt er Investoren, die wie er selbst weniger besorgt sind, ein- oder zweimonatige US-Schatzwechsel, englisch: Treasury Bills, zu einem deutlich höheren Zins zu kaufen, als sie ihn bei längerfristigen Staatspapieren bekommen können.
Extrem hohe Risikoprämien
Die Zinsen für kurzfristige Treasury Bills sind enorm gestiegen, nachdem US-Finanzministerin Janet Yellen vergangene Woche erklärt hatte, der Regierung könne bereits am 1. Juni dieses Jahres das Geld ausgehen. Bei Auktionen von Papieren mit vier und acht Wochen Laufzeit forderten Anleger in diesem Segment daraufhin extrem hohe Risikoprämien. Bei einer Auktion dreimonatiger Papiere am Montag (8.5.) lag die Emissionsrendite auf dem höchsten Stand seit 2001.
"Das Problem hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass die Schatzwechselrenditen nahe dem Punkt eines drohenden Zahlungsausfalls um 50 oder 100 Basispunkte gestiegen sind“, so Gross. "Und das haben sie auch dieses Mal getan.“ (am/Bloomberg)