Das Beschäftigungswachstum in den USA war im Jahreszeitraum bis März 2025 deutlich schwächer als bislang berichtet. Die überraschende Korrektur verstärkt den Druck auf die US-Notenbank Federal Reserve, in der nächsten Woche eine Zinssenkung zu beschließen.

Laut einer vorläufigen Revision der Regierung vom Dienstag (9.9.) wird die Zahl der Beschäftigten für den Zwölf-Monats-Zeitraum bis März wahrscheinlich um 911.000 nach unten korrigiert. Das entspricht im Schnitt knapp 76.000 weniger Arbeitsplätzen pro Monat.

Zuvor hatten offizielle Daten auf die Schaffung von fast 1,8 Millionen Jobs hingedeutet – durchschnittlich 149.000 pro Monat. Die endgültigen Zahlen sollen Anfang kommenden Jahres veröffentlicht werden.

Signal für schwächeren Arbeitsmarkt
Die Korrektur des Bureau of Labor Statistics zeigt, dass die jüngste Abkühlung des Arbeitsmarkts einer längeren Phase schwächeren Beschäftigungswachstums folgt. Dies könnte den Weg für eine Serie von Zinssenkungen ebnen.

Fed-Chef Jerome Powell hatte kürzlich die wachsenden Risiken für den Arbeitsmarkt hervorgehoben. Zwei seiner Kollegen sprachen sich bereits im Juli für eine Zinssenkung aus.

Zinssenkung im September so gut wie beschlossen
Am Markt gilt es mittlerweile als nahezu sicher, dass die Zentralbanker am Ende ihrer zweitägigen Sitzung am 17. September die Zinsen senken werden. Anleger und Beobachter sehen darin ein Signal, dass die Fed stärker gegen die konjunkturelle Abkühlung vorgeht.

Obwohl jährliche Revisionen der Arbeitsmarktdaten Routine sind, ziehen sie in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit auf sich. Investoren suchen nach Hinweisen auf eine schnellere Abkühlung der Wirtschaft als bislang erwartet.

Zudem ist die Korrektur politisch aufgeladen: US-Präsident Donald Trump hatte Revisionen der Arbeitsmarktdaten in der Vergangenheit wiederholt scharf kritisiert – und könnte die neuen Zahlen im Kampf gegen politische Gegner nutzen. (mb/Bloomberg)