Die türkische Zentralbank zeigt Eigensinn und behält den Leitzins der Lira zunächst bei 14 Prozent. Das teilte sie laut einem "Handelsblatt"-Bericht nach ihrer Sitzung am Donnerstag (20.01.) mit. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Währungshüter zuletzt immer wieder dazu gedrängt, die Leitzinsen herabzusenken. Mehrere Male hatte er in der Vergangenheit auch ranghohe Zentralbanker entlassen, wenn sie sich ihm widersetzten, berichtet die Tageszeitung.  

Diese Einmischung sehen Kritiker als einen der Gründe für die aktuelle Lira-Krise. Die Inflation hat in der Türkei derzeit ihren höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht und lag im Dezember bei 36 Prozent. Erzeugerpreise haben sich sogar um 80 Prozent verteuert. Darunter leidet vor allem die Bevölkerung: Importe werden immer teurer, die Energie- und Lebensmittelpreise immer unerschwinglicher. Nach der letzten Entscheidung der Notenbank legte der Lira-Kurs im Vergleich zum US-Dollar und zum Euro leicht zu. Auf Dauer wollen die Notenbanker die Teuerung auf fünf Prozent drücken. (fp)