Trump-Zölle? Egal! S&P 500 sprengt alle Prognosen
S&P-500-Unternehmen trotzen den Zöllen: Der Gewinn je Aktie stieg um elf Prozent statt wie erwartet um vier Prozent. Goldman Sachs spricht von einer der größten Gewinnüberraschungen aller Zeiten. Schwacher Dollar und clevere Kostenstrategien treiben die US-Bilanzen.
Die Unternehmen im S&P 500 haben in dieser Berichtssaison die Erwartungen weit übertroffen. Sie fanden Wege, die Folgen der Zölle abzufedern – und profitierten zusätzlich von einem schwächeren Dollar, so die Strategen von Goldman Sachs.
Mit dem Ende der Quartalssaison zeigt sich: Der Gewinn je Aktie im S&P 500 ist im Jahresvergleich um elf Prozent gestiegen – weit über die erwarteten vier Prozent hinaus. 92 Prozent der Unternehmen haben bereits berichtet. Laut Goldman Sachs übertrafen 60 Prozent die Schätzungen beim Gewinn je Aktie um mehr als eine Standardabweichung.
Eine der größten Gewinnüberraschungen aller Zeiten
"Das Quartal war geprägt von einer der größten Häufigkeiten an positiven Gewinnüberraschungen in der Geschichte", schreibt David Kostin, Goldman-Sachs-Chefstratege für US-Aktien, in einer Analyse.

Die Gewinnmargen hielten sich trotz Zollbelastungen besser als erwartet. Möglich wurde das durch Neuverhandlungen mit Zulieferern, angepasste Lieferketten, Kostensenkungen und Preiserhöhungen, die an die Verbraucher weitergegeben wurden.
Niedrige Erwartungen als Vorteil
Ein weiterer Grund für die starken Ergebnisse: Analysten hatten ihre Gewinnprognosen bereits im Frühjahr gekappt, nachdem Präsident Donald Trump neue Zölle angekündigt hatte. Kostins Team hatte im Juni noch vor Druck auf die Margen gewarnt, falls Unternehmen größere Teile der Zolllasten selbst schultern müssten.
Auch der schwächere Dollar unterstützte das Umsatzwachstum im zweiten Quartal. Allerdings sei das Umsatzwachstum bei kleineren Unternehmen stärker gefährdet, da sie weniger von der Dollarschwäche profitieren, so die Analysten von Goldman Sachs. (mb/Bloomberg)















