Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen am Donnerstag um 50 Basispunkte angehoben und ist damit trotz der Krise bei der Credit Suisse und der Unruhe im US-Bankensektor bei ihrer Guidance aus der Februar-Sitzung geblieben. Die Notenbank erhöht den Hauptrefinanzierungssatz auf 3,5 Prozent. Der Einlagensatz, den Banken für ihre Einlagen bei der EZB bekommen und der aktuell als maßgeblicher Zins an den Finanzmärkten gilt, steigt auf 3,0 Prozent.

Die Währungshüter verwiesen darauf, dass die Inflation wahrscheinlich zu lange zu hoch bleibe. Angesichts "erhöhter Unsicherheit" verzichtete die EZB in ihren Erläuterungen nun allerdings auf jegliche Guidance in Bezug auf ihre nächsten Schritte. Sie betonte lediglich, wie wichtig ein datenbasierter Ansatz sei.

Notenbanker haben die Marktspannungen im Blick
"Der EZB-Rat beobachtet die aktuellen Marktspannungen genau und ist bereit, so zu reagieren wie erforderlich, um Preis- und Finanzstabilität im Euroraum zu wahren", hieß es. Der Bankensektor des Euroraums sei "widerstandsfähig", Kapital- und Liquiditätspositionen werden für "solide" gehalten. "In jedem Fall verfügt die EZB über alle geldpolitischen Instrumente, um das Finanzsystem des Euroraums erforderlichenfalls mit Liquiditätshilfen zu unterstützen und die reibungslose Transmission der Geldpolitik aufrechtzuerhalten", so die Notenbank.

Wie ordnen Ökonomen und Anlagestrategen von Fondsgesellschaften und Banken die Entscheidungen der EZB ein? Wir haben einige Kommentare ausgewählt. Klicken Sie sich einfach durch die Bilderstrecke oben! (Bloomberg/ohm)