Die Aktien von BYD haben am Montag (22.9.) so stark nachgegeben wie seit drei Wochen nicht mehr. Sie fielen zeitweise um 3,6 Prozent und gehörten damit zu den größten Verlierern im Hang Seng China Enterprises Index in Hongkong.

Hintergrund des Kurssturzes ist ein Bericht von "CNBC", wonach Warren Buffetts Investmentfirma Berkshire Hathaway ihre Beteiligung an dem chinesischen Elektrofahrzeughersteller vollständig verkauft hat. Ein Sprecher von Berkshire bestätigte diese Entwicklung gegenüber dem US-Sender.

Kursplus seit Erstkauf von mehr als 4.500 Prozent
Eine Einreichung der Tochtergesellschaft Berkshire Hathaway Energy wies den Wert der Beteiligung zum 31. März mit null aus. Seit Buffetts Einstieg mit zunächst 225 Millionen Anteilen im September 2008 ist der Kurs bis Ende März dieses Jahres um mehr als 4.500 Prozent gestiegen.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten wandelte sich BYD von einem kleinen Batteriehersteller für Mobiltelefone zum größten Produzenten von Elektro- und Hybridfahrzeugen in China. Berkshire begann Mitte 2022 mit dem Abbau seiner Beteiligung, die im vergangenen Jahr unter fünf Prozent sank. Damit entfiel laut Hongkonger Börse die Pflicht, weitere Verkäufe offenzulegen.

30-Prozent-Absturz nach Allzeithoch
Die BYD-Aktie hat seit ihrem Allzeithoch vor vier Monaten rund 30 Prozent verloren. Analysten verweisen auf wachsende Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens – insbesondere wegen des anhaltenden Preiskriegs auf dem chinesischen Automarkt.

Berkshire war 2008 auf BYD aufmerksam geworden, nachdem Buffetts langjähriger Partner Charlie Munger und Li Lu, Chairman von Himalaya Capital, die Investition empfohlen hatten.

Dankbarkeit aus Shenzhen
"An der Börse sind Kauf und Verkauf normale Vorgehensweisen", schrieb Li Yunfei, General Manager für Branding und Public Relations bei BYD, am Montag auf der Plattform Weibo. "Wir sind Munger und Buffett dankbar für ihre Anerkennung von BYD und für 17 Jahre Investment, Unterstützung und Begleitung."

Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur "Bloomberg" verwies ein Sprecher von BYD auf den Weibo-Post. Berkshire reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage außerhalb der regulären Arbeitszeiten. (mb/Bloomberg)