Sparen, sparen, sparen – Österreicher vergrößern Finanzpolster
Das Einkommen ist gestiegen, gleichzeitig sparen die Konsumenten. Sie legen momentan sehr viel Geld zur Seite. Aus Sicht von Finanzberatern wird es darauf ankommen, den Kunden die richtigen Vorschläge für das zurückgelegte Geld zu machen. Auch, weil die Inflation weiter hoch ist.
Eine Inflationsschnellschätzung der Statistik Austria für den März zeigt: Die Teuerung in Österreich liegt mit 2,9 Prozent weiter über den von den Notenbanken angestrebten zwei Prozent. Immerhin ist es etwas weniger als im Jänner und Februar, wo die Inflation bei je 3,2 Prozent gelegen hatte.
Mit der Geldentwertung stehen die Haushalte vor einem weiteren Problem: Angesichts der Rezession herrscht Vorsicht bei den Ausgaben. Man legt daher wieder mehr Geld zur Seite. Die Frage ist wohin, denn auch die Bankzinsen sinken wieder.
Sparquote deutlich über den Vorjahren
Laut ebenfalls neu veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria sparten die Haushalte in Österreich im Vorjahr 11,7 Prozent ihres verfügbaren Einkommens. Damit lag der Anteil des Einkommens, der nicht für den Konsum aufgewendet, mit drei Prozentpunkten deutlich über der Sparquote von 2023, wo es 8,7 Prozent waren und auch klar über dem Durchschnitt der Vor-Corona-Jahre 2010 bis 2019 mit acht Prozent.
Der preisbereinigte private Konsum stagnierte 2024 (plus 0,1 Prozent zu 2023) – obwohl die realen verfügbaren Einkommen um 3,5 Prozent gestiegen waren. Damit war der Konsum – anders als in den Vorjahren – keine Stütze für die flaue Konjunktur.
Löhne gestiegen, Selbständigeneinkommen gesunken
Unter den wichtigsten Einkommenskategorien nahm 2024 das Arbeitnehmerentgelt nominell um 8,5 Prozent zu. Die monetären Sozialleistungen stiegen um 10,3 Prozent. Hier spiele die zeitverzögerte Inflationsanpassung von Löhnen und Gehältern sowie Pensionen eine Rolle. Die sonstigen Transfers stiegen um 8,6 Prozent. Die etwas volatileren Kategorien Selbständigeneinkommen, Betriebsüberschuss und Vermögenseinkommen sanken in Summe um 4,2 Prozent.
Im Vergleich zum Jahr davor stiegen die Sozialbeiträge (+7,7 Prozent) sowie die von privaten Haushalten entrichteten Steuern vom Einkommen (+7,4 Prozent). (eml)