So reagieren Finanzberater auf die Rohstoffrally
Der Ölpreis auf Höhenflug, Agrargüter teuer wie selten zuvor, Kupfer und Co. mit Potenzial: Rohstoffe sind so gefragt wie lange nicht. Das gilt auch für ihre Rolle im Depot, zeigt eine Blitzumfrage von FONDS professionell ONLINE.
Was der Krieg in der Ukraine für die Energiepreise bedeutet, ist jedem klar, der sein Auto betanken oder die Gasrechnung bezahlen muss. Doch auch die Notierungen vieler weiterer Rohstoffe ziehen deutlich an, was direkt oder indirekt auf Wirtschaftssanktionen, gerissene Lieferketten oder die Nachwehen der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. So liegt der Rohstoffindex S&P GSCI seit Jahresbeginn gut 30 Prozent im Plus, während die Kurse am Aktien- und Rentenmarkt in teils besorgniserregendem Tempo nach unten rauschen. Kein Wunder also, dass auch das Anlegerinteresse an Öl, Kupfer und Co. erwacht ist.
Anlageberater und Vermögensverwalter aus Deutschland und Österreich haben auf diesen Trend jedenfalls schon reagiert. Fast jeder zweite Teilnehmer einer Umfrage auf FONDS professionell ONLINE gibt zu Protokoll, seinen Kunden bereits Rohstoffinvestments empfohlen zu haben, die über die klassische Goldbeimischung hinausgehen. Etwa jeder fünfte Befragte stimmt der Aussage zu, es sei an der Zeit, eine höhere Rohstoffquote in Betracht zu ziehen. Und nur gut 17 Prozent raten ihren Kunden, die Depotstruktur nicht anzufassen – sei es, weil sie generell nichts von einer Reaktion auf solche Markttrends halten oder weil sie die Rohstoffrally für ein eher kurzfristiges Phänomen halten (siehe Grafik).
Die Umfrage, die zwischen dem 27. April und 9. Mai auf FONDS professionell ONLINE stattfand, darf mit 166 Teilnehmern zwar nicht als repräsentativ gelten, taugt aber durchaus als Stimmungsbild dessen, was die Branche der Finanzberater in Deutschland und Österreich aktuell umtreibt. (bm)