So hart schlägt die kalte Progression zu
Die kalte Progression freut den Finanzminister: Sie spült Geld in die Kasse ohne, dass die meisten Steuerzahler darauf aufmerksam werden. Folgende Grafik verdeutlicht den enormen Effekt.
Ein Beispiel der wirtschaftsliberalen Lobby- und Denkfabrik Agenda Austria verdeutlicht den Effekt der kalten Progression auf die Geldbörse der Steuerzahler: Durchschnittsverdiener, die in den vergangenen fünf Jahren nur die Inflation abgegolten bekommen haben, verdienen heute um 8,2 Prozent mehr – zahlen aber um 11,8 Prozent mehr Lohnsteuer. "Man zahlt also mehr Lohnsteuer, obwohl man real nicht mehr verdient", heißt es in einer Aussendung, die sich mit dem Phänomen der "kalten Progression" beschäftigt.

Agenda Austria-Direktor Franz Schellhorn kritisiert, dass das politische Versprechen, die kalte Progression abzuschaffen, seit Jahren nicht eingehalten werde. Auch die Signale des neuen Finanzministers Magnus Brunner (ÖVP) sind aus Sicht von Schellhorn nicht zufriedenstellend. Schellhorn verweist auf öffentliche Aussagen von Brunner, wonach es zwar das Ziel sei, die kalte Progression abzuschaffen, aber man auch überlegen müsse, "ob man nicht steuerpolitisch Schwerpunkte setzen will". (eml)