Small Caps: Erholung ja, Trendwende noch nicht
Den jüngsten Anstieg bei den kleineren US-Aktien wertet MFS-Anlagestratege Ross Cartwright als überfällige Erholung. Für eine große Rotation von Large zu Small Caps sieht er aber noch keine Beweise.
Seit Jahren – insbesondere seit Beginn des Zinsanstiegs – bleiben die Aktien kleinerer Firmen hinter den Börsen-Schwergewichten zurück. Doch seit Anfang Juli sind Kurse der Small Caps immerhin in den USA stark gestiegen. Ross Cartwright, Lead Strategist bei MFS Investment Management, sieht darin aber eher eine Erholung als eine große Trendwende.
"Da Small-Cap-Unternehmen meist höher und variabel verzinslich verschuldet sind, überrascht es nicht, dass Small Caps und andere risikoreichere Wertpapiere schneller steigen, weil der Markt von einem Rückgang der Inflation und einer entsprechenden Zinssenkung im September ausgeht", so Cartwright. Für eine Rotation müssten sich seiner Meinung nach aber die Gewinne von Small Caps deutlicher erhöhen; und eine weiche Landung der US-Wirtschaft müsste sich noch deutlicher abzeichnen. Dafür spricht ebenfalls ein Blick nach Deutschland: Trotz der Zinssenkung im Euroraum ist der Dax auch zuletzt deutlich besser gelaufen als der S-Dax.
Gewinnentwicklung entscheidet
Cartwright achtet daher besonders darauf, ob die Gewinne von US-Small-Caps tatsächlich schneller anziehen als die der Large Caps. Auf Dauer ist er durchaus zuversichtlich: "Längerfristig sind wir für Small Caps optimistischer. Sie sind vernünftig bewertet, und es besteht Aussicht auf eine langfristige Gewinnerholung, wenn sich die Zinsen normalisieren." Sein Rat für Small-Cap-Anleger: "Investoren sollten sich auf defensive Qualitätsunternehmen mit hohen freien Cashflows konzentrieren." (jh)