Sinkende Preise: Ende des Immobilienbooms droht
Der jahrelange Immobilienboom in Deutschland könnte sein Ende finden. Das geht aus einer Umfrage des IW Köln hervor: Die Stimmung trübt sich ein – und erstmals seit langem könnten sogar die Preise sinken.
Der vierteljährlich erhobene Immobilienstimmungsindex des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ist zum ersten Mal seit dem Jahr 2014 gesunken: von plus 30,7 auf minus 5,5 für das zweite Quartal 2022. "Vieles deutet darauf hin, dass der Markt in eine Abschwungphase eintritt und damit ein neuer Immobilienzyklus eingeläutet wird", sagt IW-Experte Ralph Henger. Aus seiner Sicht sind sogar "leicht fallende Preise zu erwarten".
Die Umfrage des IW in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband ZIA zeigt: Viele Familien können sich wegen der hohen Baukreditzinsen und steigender Baukosten kein Eigenheim mehr leisten. Im Juni lagen die Zinsen für Baukredite im Mittel schon bei drei Prozent. Damit ist eine Baufinanzierung so teuer wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das führt zu einer sinkenden Nachfrage am Immobilienmarkt, erklärt IW-Experte Henger. (fp)