Die Semper Constantia Privatbank vermittelt weiterhin deutlich den Willen zum strategischen Wachstum. Bereits zu Jahresbeginn 2017 kaufte die Semper Constantia 65 Prozent am Beteiligungsunternehmen Gain Capital Participations GmbH, sagte Sprecherin Theresa Böhler zu FONDS professionell ONLINE. Gain unterhält unter anderem einen Fonds, der Direktinvestments in Parkhäuser macht. Dahinter steht die Familie Breiteneder, der das Parkraumimperium Best in Parking Holding gehört.

Die Eigentümer-Familie Breiteneder halte weiterhin 35 Prozent an dem Private-Equity-Unternehmen. "Die Beteiligung an der Gain Capital stellt für die Semper Constantia Privatbank einen wichtigen Schritt im Rahmen ihrer klaren Expansionsstrategie dar, mit dem wir unsere Kompetenz und unser Produktportfolio um den Bereich Private Equity erweitern," sagt Semper-Constantia-CEO Bernhard Ramsauer FONDS professionell ONLINE.

Außerdem prüfe man momentan "einige Möglichkeiten zu strategischen Akquisitionen beziehungsweise Beteiligungen". Genaueres wolle man noch nicht mitteilen, nur: "Wir konzentrieren uns vorrangig auf Österreich sowie die DACH-Region".

Viele Fonds, geringer Marktanteil beim Vermögen
Die Investmentsparte Semper Constantia Invest liegt nach Zahlen der VÖIG mit 222 Fonds auf Platz drei hinter der Erste Sparinvest KAG und der Raiffeisen KAG. Allerdings erzielt das verwaltete Vermögen mit rund 6,18 Milliarden Euro nur 3,65 Prozent Marktanteil. Die Privatbank insgesamt kommt mittlerweile auf 14 Milliarden Euro an Total Assets under Management, so Theresa Böhler. 2014 waren es rund zehn Milliarden Euro. 180 Mitarbeiter sind den Angaben zufolge im Unternehmen beschäftigt.

Die Semper Constantia hat vor genau einem Jahr die Valartis Asset Management (Austria) von der Wiener Privatbank SE übernommen. Die Valartis Asset Management war die KAG der Valartis Bank, die die Wiener Privatbank gekauft hatte. Semper Constantia und Wiener Privatbank arbeiten eng zusammen: Semper Constantia übernimmt bei allen Wiener Privatbank-Fonds die KAG- und Depotbanken-Funktionen. Bezüglich der kürzlich übernommenen Valartis-Fonds wiederum, verblieb das Fondsmanagement bei der Wiener Privatbank-Gruppe (beziehungsweise der hauseigenen Fondstochter Matejka & Partner). Ebenfalls im Vorjahr verleibte sich die Semper Constantia das Depotgeschäft von der Kathrein Privatbank ein.

"Beobachten den Markt weiter"
"Damit haben wir unsere Bereitschaft, als aktiver Konsolidierer im Markt aufzutreten, neuerlich unter Beweis gestellt und werden auch weiterhin den Markt diesbezüglich aktiv beobachten", heißt es bei Semper Constantia.

Die Semper Constantia Privatbank gehört mehrheitlich dem Industriellen Hans Peter Haselsteiner. Das Konzernbetriebsergebnis wurde 2016 von 4,6 auf 8,2 Millionen Euro kräftig gesteigert. Der Jahresüberschuss liegt bei 7,17 Millionen Euro nach 4,36 Millionen Euro im Jahr davor. (eml)