Sachwerte kompakt: Wohnmarkt hechtet von Rekord zu Rekord
Signa baut in Wien-Kagran – Wohnnebenkosten steigen – Immobilien: Anleger verweigern EGI die Gefolgschaft – Hanjin Shipping vor der Pleite – Schiffe: Heftige Verluste bei Cosco
Immobilien: Wohnmarkt hechtet von Rekord zu Rekord
Im ersten Halbjahr 2016 haben so viele Wohnungen wie noch nie den Eigentümer gewechselt. Nach Angaben des Maklernetzwerks Remax gab es in den ersten sechs Monaten 23.319 in den Grundbüchern eingetragene Transaktionen. Das sind acht Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2015 und 70 Prozent mehr als 2013. Der Wert der gehandelten Wohnungen kletterte um elf Prozent auf 4,58 Milliarden Euro. "Trotz der deutlichen Steigerung im Vorjahr hat der Markt im ersten Halbjahr 2016 mengenmäßig noch einmal zugelegt. Die Wohnungspreise selbst sind in vielen Regionen weitgehend stabil, vor allem in Wien, in der Steiermark und in Oberösterreich. Die Eigentumswohnung als Anlageform erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit und daran wird sich mangels Alternativen auch nicht so schnell etwas ändern“, meint Remax-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. Die teuersten Wohnungen österreichweit gibt es in den Wiener Bezirken 1, 8, 4, 13 und 19 sowie im Bezirk Kitzbühl (Tirol) und Landeck (Tirol).
Immobilien: Signa baut in Wien-Kagran
Die Immobilienunternehmen Signa und Are Development haben den Zuschlag für die Errichtung des Projekts "Forum Donaustadt“ erhalten. Auf einem 15.000 Quadratmeter großen Grundstück sollen sechs Gebäude mit einer Geschoßfläche von insgesamt 105.000 Quadratmeter entstehen. Ein Objekt wird der "Forum Tower“ mit 145 Meter Höhe werden. Signa und Are wollen einen "breiten Nutzungsmix mit Büros, Wohnungen, Hotel, Gastronomie, öffentlichen Einrichtungen und Nahversorgungsflächen“ schaffen. Mit den Bauarbeiten soll Ende 2017 begonnen werden. Das Projekt befindet sich im Stadtteil Kagran im 22. Wiener Gemeindebezirk (Donaustadt) und ist durch die U-Bahn direkt ans Zentrum angebunden. Die Are ist eine Tochtergesellschaft der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG).
Immobilien: Wohnnebenkosten steigen
In Wien werden im kommenden Jahr zahlreiche Gebühren erhöht. Es werden die Tarife für Wasser, Abwasser (Kanal) und Müllabfuhr um 3,3 Prozent nach oben gesetzt. Die Erhöhungen gelten ab 1. Jänner. Nach Angaben der Stadt Wien entstehen für einen durchschnittlichen Haushalt Mehrausgaben von 1,46 Euro pro Monat.
Immobilien: Anleger verweigern EGI die Gefolgschaft
Die Gesellschafterversammlung der Immobilienfonds von Euro Grundinvest (EGI), die im vergangenen Juli stattgefunden haben, brachten nicht das von der Geschäftsführung angestrebte Ergebnis. Die einst von Malte Hartwieg aufgelegten Fonds müssen laut EGI saniert werden, um ihre Insolvenz zu vermeiden. Die auf den Versammlungen persönlich anwesenden Anleger sollen mehrheitlich für die Sanierung gestimmt haben. "Dennoch dominierten die Anlegeranwälte mit den von ihnen vertretenen Stimmen die Gesellschafterversammlungen und verhindern bis dato den planmäßigen Vollzug der Sanierung durch jeweiligen Ausübung der von ihnen vertretenen Stimmrechte gegen die Mehrheit der persönlich anwesenden Gesellschafter. Erstmals stellen sich Anlegeranwälte gegen den Willen der anwesenden Anleger; die Folgen dieses Interessenwiderstreits werden die Anleger zu tragen haben“, erklärte EG bereits Mitte August in einer Aussendung mit. Das Unternehmen will die Immobilienfonds "vollständig und simultan“ liquidieren und aus in der Aussendung nicht näher erläuterten Erlösen Auszahlungen an die Anleger leisten.
Immobilien: Buwog verdient 2015/2016 deutlich mehr
Die Buwog AG hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 2015/2016 einen Gewinn von 239,9 Millionen Euro erzielt – ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ausschlaggebend für die starke Ergebnisentwicklung des Wohnimmobilienkonzerns und seiner Tochtergesellschaften ist – wie auch bei anderen österreichischen Immobiliengesellschaften – der Immobilienboom in Deutschland gewesen, der in einer Wertanpassung der Liegenschaften mündete. Insgesamt liegt das Neubewertungsergebnis des Immobilienvermögens zum Ende der Berichtssaison bei 190,8 Millionen Euro. Auch heuer und in den kommenden Jahren will die Buwog vom positiven Marktumfeld und von der Ausweitung der Entwicklungspipeline profitieren. Der Vorstand rechnet mit Recurring Funds From Operations (FFO) – eine wichtige Ergebnisgröße zur Beurteilung der operativen Geschäftsentwicklung – in Höhe von mindestens 380 Millionen Euro bis inklusive 2018/2019. Im zurückliegenden Geschäftsjahr lagen die Recurring FFO bei 99,4 Millionen Euro. Die Dividende soll bei 0,69 Euro je Aktie gleich bleiben.
Immobilien: Strabag trotz Halbjahresverlust im Plan
Der börsennotierte Baukonzern Strabag weist für das erste Halbjahr 2016 einen Verlust (nach Steuern) von rund 33 Millionen Euro aus – nach 61,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis war somit saisonüblich noch im negativen Terrain. Die Verbesserung resultiert aus einem nicht-operativen Ertrag, der unter anderem auf den Entfall von Belastungen aus Großprojekten und dem Flächengeschäft in Südosteuropa zurückzuführen ist. Allerdings ist auch ein Ertrag aus dem Verkauf einer Beteiligung in Zusammenhang mit dem Erwerb der Minderheitsanteile an der Tochter Ed. Züblin AG enthalten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich demnach um 27 Prozent auf 156,8 Millionen Euro. "Unser Ziel, im Gesamtjahr 2016 eine EBIT-Marge von drei Prozent zu erreichen, bleibt demnach aufrecht – auch, wenn man den nicht geplanten Ertrag außer Acht lässt. Der Auftragsbestand macht uns ebenfalls Freude. Als Marktführerin in Deutschland sind wir etwa nicht nur im Hochbau gut beschäftigt, auch im Verkehrswegebau registrieren wir deutliche Zuwächse", sagt Chief Executive Officer Thomas Birtel.
Schiffe: Hanjin Shipping vor der Pleite
Die südkoreanische Reederei Hanjin Shipping, die Nummer 7 der weltweit größten Linienreedereien, steht offenbar kurz davor, bei Gericht Gläubigerschutz zu beantragen. Die Reederei hat mehrere Milliarden Euro Schulden und leidet wie die gesamte Branche unter den Problem in der Containerschifffahrt. Hanjin verhandelt seit Monaten mit den Gläubigern, ist aber laut übereinstimmenden Medienberichte nicht zu einer Einigung gekommen. Deshalb könnte die vom Unternehmen angestrebte außergerichtliche Sanierung nun scheitern.
Schiffe: Heftige Verluste bei Cosco
Die China Cosco Holdings, Muttergesellschaft der Linienreederei Cosco Container, hat im ersten Halbjahr 2016 einen Verluste von rund 1,1 Milliarden US-Dollar erlitten. Obwohl der Konzernumsatz um 2,6 Prozent auf rund 4,4 Milliarden US-Dollar gestiegen war, musste Cosco einen operativen Verlust von etwa 460 Millionen US-Dollar einstecken. Wie die gesamte Branche leidet auch Cosco unter den extrem niedrigen Frachtraten. Sie sind in dem Konzern nach eigenen Angaben im Halbjahresvergleich um 24 Prozent gefallen. Anfang des Jahres sind die chinesischen Reedereien Cosco und China Shipping zur China Cosco Shipping Corporation fusioniert. Dem Konzern gehören zusammen rund 800 Schiffe, davon sind etwa 300 Containerschiffe. (ae)