Ray Dalio: Handelskrieg erinnert an Deutschland der 1930er Jahre
Hedgefonds-Milliardär Ray Dalio warnt vor den globalen Auswirkungen des Handelskriegs und zieht Parallelen zu düsteren Zeiten im vorigen Jahrhundert – welche Konsequenzen er erwartet und welche Länder er im Vorteil sieht.
Ray Dalio zeigt sich besorgt über die globalen Auswirkungen des aktuellen Handelskriegs. Mit Blick auf das Deutschland der 1930er Jahre erinnert er an damalige wirtschaftspolitische Maßnahmen, darunter einen Schuldenschnitt, höhere Zölle zur Einnahmensteigerung und den Ausbau der heimischen Industrie.
Auf einer "CNBC"-Konferenz in Singapur erklärte Dalio, dass es in solchen Situationen oft nach einem bestimmten Muster laufe: "Seien Sie nationalistisch, protektionistisch und militaristisch. Das ist die Art und Weise, wie diese Dinge funktionieren." Der Gründer von Bridgewater Associates warnte vor den Konfrontationen, die ein solcher Handelskrieg mit sich bringt: "Das Problem mit all dem ist wirklich die Konfrontation, der Kampf."
Zölle als Zündstoff für Auseinandersetzungen
Dalio betonte, dass steigende Zölle unweigerlich zu Spannungen zwischen Ländern führen könnten. Dabei stellte er klar, dass er nicht zwingend eine militärische Eskalation meinte. "Denken Sie an die USA, Kanada, Mexiko und China", sagte er. "Es wird dort zu Auseinandersetzungen kommen, und das wird Konsequenzen haben. Ich denke, das ist das Wichtigste, worauf wir achten müssen."
Neutrale Länder als Profiteure?
Während viele Nationen mit den wirtschaftlichen Folgen eines eskalierenden Handelskriegs zu kämpfen hätten, könnten neutrale Länder davon profitieren. Dalio sieht insbesondere Singapur als potenziellen Gewinner, da der Stadtstaat möglicherweise Kapital und Talente anziehen könnte. "Hier könnte es große Chancen geben, wenn Singapur neutral bleibt und so weiter macht wie bisher."
Besorgniserregende Weltlage – mit Hoffnungsschimmern
Abschließend erklärte Dalio: "Es wird eine Weltlage geben, die mir Sorgen bereitet." Gleichzeitig gebe es jedoch Regionen, die sich aus den Konflikten heraushalten und wirtschaftlich stabil bleiben könnten.
Er betonte, dass er sich nicht als Ideologe verstehe, sondern die wirtschaftlichen Mechanismen analysiere: "Ich möchte lediglich versuchen, die Mechanik zu vermitteln. Es liegt an anderen, die Wahl zu treffen. Ich bin also kein Ideologe." (mb/Bloomberg)