Wenige Wochen nach Donald Trumps massiven Zollandrohungen Anfang April haben die Aktienmärkte wieder deutlich zugelegt. Die Sorglosigkeit angesichts der Umwälzungen im globalen wirtschaftlichen Umfeld hält Jan David Meyer, Portfoliomanager bei Taunus Trust, für durchaus überraschend. Die gute Stimmung könnte seiner Meinung nach nochmals drehen.

"Bewertung weiterhin ambitioniert"
"Die Aktienmarktkorrektur im April ist mehrheitlich wieder ausgeglichen und die Bewertung insbesondere des US-Leitmarktes weiterhin ambitioniert, trotz fallendem US-Dollar und steigenden US-Zinsen", so Meyer. 

Zudem sei der Analystenkonsens für die Unternehmensgewinne deutlich gesunken, unterstelle aber weiterhin ein sattes Gewinnplus für die globalen Unternehmen 2025. Das dürfte seiner Einschätzung nach aber nur möglich sein, wenn ein Großteil der US-Androhungen lediglich eine Verhandlungstaktik darstellt und die Zölle letztlich weit niedriger ausfallen.

"Geldanlage ist kein Wunschkonzert"
Doch er ist skeptisch, ob es tatsächlich so kommt: "Auch uns wäre dieses Szenario am liebsten, aber Geldanlage ist kein Wunschkonzert. Deswegen halten wir weiterhin einiges an Liquidität und robusten hochliquiden Anlagen, um potenzielle Korrekturen abzufedern und für antizyklische Zukäufe nutzen zu können." 

Wenn die Panik am Markt wieder die Überhand gewinnt und attraktivere Einstiegsniveaus eröffnet, werde man die Aktienquote deutlich weiter hochfahren. Bereits Anfang April habe man die Korrektur genutzt, um einige zurückgebliebene Titel aufzustocken und neue Titel aufzunehmen. (jh)