Portfoliomanager: Können Goldminenaktien weiter glänzen?
Die Aktien von Minenbetreibern scheinen ihre Schwäche überwunden zu haben und entwickelten sich zuletzt stark. Zwei DJE-Experten trauen Goldminenaktien aber noch deutlich mehr zu.
Die Kurse von Goldminenaktien sind im bisherigen Jahresverlauf deutlich stärker gestiegen als der Goldpreis selbst. In Euro gerechnet liegt der HUI-Goldminenindex bis Ende August mit einem Anstieg von mehr als 50 Prozent weit vor dem Goldpreis mit rund zwölf Prozent. Stefan Breintner und Manuel Zeuch aus dem Research und Portfoliomanagement von DJE Kapital glauben, dass die Aktien der Minenbetreiber noch mehr Potenzial haben.
Aktien überwinden Schwächephase
In den vergangenen fünf Jahren hatten die Aktien deutliche Schwächen gezeigt: Einer Preissteigerung von etwa 70 Prozent bei physischem Gold in Euro stand ein Kursplus von nur knapp 50 Prozent beim HUI-Goldminenindex inklusive Dividenden gegenüber. Nach Einschätzung der Experten dürften sie auf absehbare Zeit von der aktuellen Neubewertung profitieren.
Belastungsfaktoren wie Kosteninflation, hohe Investitionen, Währungsabwertungen und operative Herausforderungen hätten die Branche zuvor unter Druck gesetzt. Derzeit wirke sich jedoch die Stabilisierung der Förder- und Produktionskosten positiv aus. "Diese Entwicklung könnte mittelfristig zu einer Verbesserung der Margen beitragen und die Attraktivität des Sektors weiter erhöhen", so Breintner und Zeuch.
Für den gesamten Sektor sei bei Goldpreisen von mehr als 3.000 US-Dollar je Unze die freie Cashflow-Generierung sehr hoch. "Diese starke Mittelgenerierung führt zu deutlich solideren Bilanzen und eröffnet zugleich zusätzliche Möglichkeiten, die Aktionäre am Erfolg stärker zu beteiligen – zum Beispiel durch Aktienrückkäufe", meinen die Portfoliomanager.
Goldpreis bleibt Haupttreiber
Ein weiterer Grund für die zurückliegende schwache Entwicklung liegt ihrer Ansicht nach im wiederholten Verfehlen von kommunizierten Produktions- und Kostenzielen sowie in politischen Unsicherheiten in zentralen Förderregionen. "Diese operative Volatilität hat dazu beigetragen, dass selbst in einem insgesamt positiven Marktumfeld für Gold viele Minenaktien unterdurchschnittlich performten", so die DJE-Experten.
Die Management-Teams der börsennotierten Goldkonzerne haben ihrer Einschätzung nach aber aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und werden die Erwartungen des Kapitalmarkts künftig realistischer steuern. Die hohe Kosteninflation der vergangenen Jahre dürfte zudem abgeschlossen sein. Grundsätzlich gelte die Regel: "Wichtigster Gewinntreiber ist und bleibt der Goldpreis." Und hier spricht nach Meinung der beiden Portfoliomanager vieles dafür, dass der hohe Goldpreis Bestand haben wird. (jh)




Vortrag am FONDS professionell KONGRESS











