Portfoliomanager: Europäische Aktien in guter Ausgangsposition
Marcio Costa von Bantleon sieht in Europa ein besseres Marktumfeld für Aktien als in den USA. Er verweist vor allem auf die ausgewogenere Performance der europäischen Titel und wichtige charttechnische Faktoren.
Nach Meinung von Bantleon-Portfoliomanager Marcio Costa sind die Aussichten für europäische Aktien derzeit besonders günstig, gerade im Vergleich zu ihren US-Pendants. Dafür sieht er verschiedene Gründe: Während die Saisonalität eine positive Entwicklung an den globalen Aktienmärkten erwarten lasse, würden Charttechnik und Marktbreite ganz besonders für Europa sprechen, so Costa.
Breit angelegter Aufschwung in Europa
Nach einer langen Seitwärtsbewegung seit März 2024 hat sich der Eurostoxx-Index seit Jahresbeginn deutlich besser entwickelt als der S&P 500. Costa sagt: "Europäische Aktien profitierten von wachsenden Vorbehalten gegenüber US-Tech-Titeln, nachdem Ende Januar das chinesische KI-Modell Deepseek-R1 enthüllt worden war." Diese Entwicklung könnte sich seiner Meinung nach in den nächsten Monaten fortsetzen.
Als wichtigen Punkt nennt der Portfoliomanager die Marktbreite in Europa. Auf Einzeltitelebene sei der S&P 500 deutlich schwächer. So stehen weiterhin die nach Marktkapitalisierung fünf größten Titel für 26 Prozent der Wertentwicklung. 60 Prozent der Titel notieren oberhalb der 200-Tage-Linie, aber nur zwölf Prozent verzeichnen neue Vier-Wochen-Hochs. "In Europa ist die Marktbreite deutlich ausgeprägter", so Costa. Hier würden 65 Prozent der Titel im Eurostoxx über ihrer 200-Tage-Linie notieren und jeder vierte Titel auf neuem Vier-Wochen-Hoch. "Zusammenfassend ist die Marktbreite in Europa gut, während sie im S&P 500 weiterhin schwach bleibt", sagt der Experte.
Markttechnik spricht für Eurostoxx
Auch charttechnisch sei das Bild für den Eurostoxx besser als für den S&P 500, meint Costa: "Nachdem der Eurostoxx weite Teile des Jahres 2024 in einer volatilen Seitwärts-Range gehandelt hatte, gelang im Zuge der Rotation im Januar der Ausbruch nach oben." Das Momentum sei ungebrochen positiv, und auch weitere technische Indikatoren sprechen zu Gunsten des europäischen Marktes. (jh)