Portfoliomanager: Vorsicht bei globalen Aktienindizes
Anleger, die etwa über einen ETF oder einen aktiven Fonds in globale Aktien investieren, haben oft mehr als die Hälfte an US-Werten im Portfolio. HQ Trust warnt vor Klumpenrisiken.
Wer heute 100 Euro in den globalen Aktienindex MSCI ACWI investiert, kauft für 65,10 Euro US-Titel. Davon entfallen allein auf die Apple-Aktie 4,30 Euro, mehr als auf alle deutschen Aktien zusammen mit gerade einmal 1,97 Euro. Jan Tachtler, Portfoliomanager bei HQ Trust, hat in einer Analyse nachgerechnet, wie sich der US-Anteil an dem globalen Aktienindex seit 1998 immer weiter erhöhte – und welche Rolle die Tech-Konzerne dabei spielten.
Aktuell enthält der MSCI ACWI 2687 Aktien, die 595 US-Aktien darunter machen in Summe 65,1 Prozent des Indexgewichts aus. Dabei entfallen 21,49 Prozentpunkte auf die zehn größten US-Aktien, Spitzenreiter ist derzeit Apple mit 4,3 Prozent, dahinter folgen Nvidia und Microsoft. "Zusammen kommen die Magnificent Seven auf ein Indexgewicht von 19,63 Prozent", so Tachtler. Wer also 100 Euro in einen MSCI-ACWI-ETF investiert, legt 65,1 Prozent in US-Werten und davon 19,63 Euro in den "Mag Seven" an. Noch vor zehn Jahren entfielen mit 51 Prozent des Indexgewichts deutlich weniger auf US-Unternehmen.
Breiter diversifizieren
"Anleger, die in globale Aktienindizes wie den MSCI ACWI investieren, sollten sich der hohen Gewichtung von US-Aktien sowie Technologietiteln bewusst sein", so Tachtler. Mit Blick auf ein bestehendes Depot könnte es daher sinnvoller sein, breiter zu diversifizieren und beispielsweise auf andere Länder oder Sektoren zu setzen. (jh)