Peking überlässt Immobiliensektor seinem Schicksal, meint Pimco
China ergreift Maßnahmen, um den stotternden Konjunkturmotor in die Gänge zu bringen. Der Immobiliensektor hat dabei das Nachsehen, sagt Carol Liao.
China hat weiterhin mit einer strauchelnden Wirtschaft zu kämpfen. Zwar hat die People’s Bank of China ihren Leitzins bereits gesenkt und die Regierung eine Reihe weiterer Gegenmaßnahmen angekündigt. "Es ist aber unwahrscheinlich, dass die Unterstützung für den Bereich Infrastruktur die Schwäche des Immobiliensektors und des Konsums im ersten Quartal ausgleichen kann", sagt Carol Liao, China-Ökonomin beim Vermögensverwalter Pimco. Pekings kurzfristiges Ziel sei es, die eigene Regulierungswut einzudämmen sowie die derzeitige Angebot-Nachfrage-Situation zu stabilisieren. Gerade hier würde sich eine anhaltend schwache Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten negativ auf das Wachstum auswirken.
Liao sieht allerdings mehr Maßnahmen erforderlich, um den Immobilienmarkt tatsächlich zu stabilisieren – doch diese bleiben aus. Daher erwartet die China-Expertin, "dass die Wirtschaft, insbesondere der Immobilienmarkt, erst eine weitere Abkühlung erleben werden, bevor es zu einer Erholung kommt." Es werde mehr Zeit und Deregulierung brauchen, um die Stimmung auf dem Wohnungsmarkt zu normalisieren. "Die Sitzung des Nationalen Volkskongresses im März wird ein Schlüsselereignis sein, um detaillierte Ziele und politische Pläne für 2022 bekannt zu geben", sagt sie. (fp)