OeNB: Erneut saftiges Preisplus bei Immobilien in Österreich
Für Durchschnittsverdiener wird es in Österreich immer schwieriger, geeignete Wohnungen oder Häuser zu finden. Im zweiten Quartal 2021 sind die Immobilienpreise wieder einmal weit über jede übliche Lohnerhöhung hinaus gestiegen – nämlich um fast zwölf Prozent.
Die aktuelle Diskussion darüber, ob man sich langfristig vor einer Inflation von über zwei Prozent fürchten soll, kostet Menschen, die einen Wohnungs- oder Hauskauf planen, nur ein müdes Lächeln. Seit Jahren müssen sich Österreicher, die auf der Immobiliensuche sind, mit enormen jährlichen Preissteigerungen abfinden, die weit über solchen Miniwerten liegen.
Im Jahr 2020 zogen die Immobilienpreise etwa hierzulande im Durchschnitt um sieben Prozent an – bei Einfamilienhäusern waren es sogar 13,3 Prozent. Und auch heuer geht es mit hohen Steigerungen weiter, wie neue Zahlen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigen. Bundesweit verteuerten sich die Objekte im ersten Quartal 2021 um 12,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, im zweiten Quartal waren es 11,7 Prozent.
Am Land höhere Steigerungen
Dabei zeigt die Detailanalyse, dass die Gebiete abseits der Bundeshauptstadt von den Wohnraumsuchenden vermehrt angesteuert werden. Das Pandemiegeschehen hat den Wunsch nach einem Haus, in dem man im Notfall autark und mit genügend Raum für die ganze Familie einige Monate ausharren kann, bekanntlich befeuert. Das schlägt sich auch in den OeNB-Zahlen nieder. Abseits der Großstadt Wien sind die Immobilienpreise deutlich stärker gestiegen: um 14,9 Prozent im ersten Quartal 2021 gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres, um 12,8 Prozent im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreswert (Wien: 10,9 und 10,7 Prozent).
Aus heutiger Sicht ist auch nicht absehbar, dass sich an der Dynamik etwas ändert. Die Mischung aus niedrigen Zinsen, mangelnden alternativen Anlageoptionen und die Erwartung steigender Wohnimmobilienpreise sorgt dafür, dass die Preisspirale intakt bleibt. (eml)

Service: Das neue OeNB-Special "Immobilien aktuell" kann auf der Website der Nationalbank heruntergeladen werden.