Das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE präsentiert ein neues monatliches Marktbarometer: den SAFE-Index zur Manager-Stimmung. Das Barometer zeigt an, wie optimistisch oder pessimistisch sich Vorstände und Finanzverantwortliche von Unternehmen äußern, die in den Börsenindizes der Dax-Familie notiert sind. Die Werte sollen Entscheidungsträgern und Investoren dabei helfen, das aktuelle Klima in diesen Firmen besser zu verstehen. 

Der Index wurde von Alexander Hillert, Professor für Finanzen und Data Science bei SAFE, entwickelt. Gemeinsam mit seinem Team nutzt er moderne Textanalyseverfahren. Damit sammeln und bewerten die Forscher positive wie negative Aussagen in aktuellen Jahres- und Quartalsberichten sowie in Transkripten von Analystenkonferenzen. Die Ergebnisse sollen einen Einblick in die aktuelle Investitionsbereitschaft in den deutschen Führungsetagen geben und auch Rückschlüsse auf mittel- bis langfristige Trends bei Aktienrenditen erlauben.

"Netto-Optimismus" filtern
Der Indexwert basiert auf dem Verhältnis zwischen pessimistisch anmutenden Wörtern wie "Abbau" oder "schwerwiegend" und positiv konnotierten Begriffen wie "Zuwachs" oder "profitabel" in den Texten der vergangenen drei Monate. Die Begriffe werden nach wissenschaftlich etablierten Wortlisten als positiv oder negativ eingeordnet. Die Textanalysemethodik filtert somit gewissermaßen den jeweils aktuellen "Netto-Optimismus" aus den aktuellen Manager-Äußerungen heraus.

Im Januar fällt der neue Indexwert leicht negativ aus. "Die Führungskräfte der Unternehmen äußern sich im Durchschnitt verhalten pessimistisch", erklärt Florian Heider, wissenschaftlicher Direktor von SAFE. Sie zeigten sich jedoch optimistischer als angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage in Deutschland erwartet werden könne. "Das unterstreicht die Exportorientierung der deutschen Dax-Unternehmen", so Heider. (am)