Nach dem Auktionsflop der vergangenen Woche sucht Japan nach Wegen, das Vertrauen der Investoren in seine Staatsanleihen zu stärken. Wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, hat das Finanzministerium in Tokio einen Fragebogen an Marktteilnehmer verschickt. Inhalt: Einschätzungen zur aktuellen Lage und zu geeigneten Emissionsvolumina für japanische Staatsanleihen.

Renditen geben deutlich nach
Die Maßnahme zeigt offenbar Wirkung: Die Renditen japanischer Super-Langläufer fielen spürbar. Die 20-jährige Anleihe rentierte zuletzt bei 2,37 Prozent, am Freitag (23.5.) waren es noch rund 2,60 Prozent. Auch bei den 30- und 40-jährigen Laufzeiten setzte sich der Renditerückgang fort. Erst vergangene Woche hatten diese Bonds Rekordniveaus erreicht.

Timing und Adressatenkreis überraschen
Besonders auffällig ist laut Marktteilnehmern der Zeitpunkt sowie die breite Streuung des Fragebogens, der am Montagabend (26.5.) sowohl an Primärhändler als auch an institutionelle Investoren versandt wurde. Um Kommentare zur Marktsituation wird darin ausdrücklich gebeten – ein eher untypischer Schritt für das ansonsten zurückhaltend agierende Ministerium. Eine offizielle Stellungnahme blieb bislang aus. (mb/Bloomberg)