Morningstar: Das sind die nachhaltigsten Aktienmärkte der Welt
Die Börsen nord- und mitteleuropäischer Länder schneiden besonders gut ab, wenn es um die Einhaltung von ESG-Kriterien durch die notierten Unternehmen geht. Das hat der aktuelle Morningstar Sustainability Atlas ergeben.
Die Einhaltung von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien (ESG) ist für viele Anleger mittlerweile wesentliche Voraussetzung für ein Aktienengagement. Aber nicht in jedem Land werden Nachhaltigkeitskriterien von den Unternehmen in gleichem Maße berücksichtigt. Morningstar hat in seiner aktuellen Ausgabe des Sustainability Atlas deshalb wieder die Nachhaltigkeitsprofile der Aktienmärkte von 48 Ländern untersucht. Die Analyse stützt sich auf hauseigene Länderindizes, die Bewertungen auf Unternehmensebene stammen von Morningstar Sustainalytics.
"Das vierte Jahr in Folge zeigen die Daten, dass die Niederlande der nachhaltigste Aktienmarkt der Welt sind, dank Positionen wie ASML Holding, der größten Komponente in der Benchmark", schreibt Morningstar. Unter den Herstellern von Halbleiterausrüstungen sei ASML führend hinsichtlich ESG. Finnland folge dank Unternehmen wie dem Technologiekonzern Nokia und dem Versicherer Sampo. Hongkong verbessere sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz und verdränge Frankreich vom dritten Rang; ausschlaggebend dafür ist laut Morningstar etwa der Versicherer AIA Group, der weitaus größte Name innerhalb der Benchmark.
Deutschland und Österreich nicht in den Top Ten
Deutschland kommt auf Platz elf, Österreich erreicht Rang 15 in der Morningstar-Analyse. Die USA landen auf Platz 16; einerseits gelten Unternehmen wie Apple, Nvidia, United Health Group und Visa als führend in Sachen Nachhaltigkeit, andererseits bestehen ESG-Risiken für große Namen wie Amazon, Meta und Exxon Mobil, wie Morningstar erläutert. Am unteren Ende des Ländervergleichs findet sich unter anderem China, die Börse der Volksrepublik liegt auf Platz 39 von 48. Kontroversen um die Internetgiganten Tencent und Alibaba sowie hohe ESG-Risiken bei Großbanken wie der Industrial and Commercial Bank of China und der Bank of China drückten die Platzierung. (fp)