"Wer keine Hitze verträgt, hat in der Küche nichts verloren", sagte Harry S. Truman, von 1945 bis 1953 Präsident der Vereinigten Staaten, einst. Gleiches gilt generell für Anleger, die in Aktien investiert sind: Das ständig wiederkehrende Auf und Ab der Kurse gehört nun mal dazu und ist nichts für schwache Nerven. Dabei gibt es gerade jetzt keinen Grund, panisch zu werden – auch nicht, wenn die Aktienmärkte zwischenzeitlich mal deutlich nach unten ausbrechen, wie etwa am vergangenen Montag (24.01.). Analysten des Vermögensverwalters DWS besänftigen: "So seltsam es klingt, ist Unruhe an den Märkten ziemlich normal, gerade rund um Wendepunkte im Zins- und Konjunkturzyklus." 

Die Experten schreiben: "Unserer Einschätzung nach preisen die Märkte derzeit nicht zu Unrecht vier Zinserhöhungen der Fed im Jahr 2022 ein, wodurch der effektive Leitzins bis Ende des Jahres auf knapp über ein Prozent steigen würde." Insgesamt sei es nach monatelang beinahe ununterbrochen aufstrebender Aktienkurse an der Zeit, sich wieder an solche Marktturbulenzen zu gewöhnen. Natürliche gebe es aktuelle Risiken wie geopolitische Spannungen, Omikron und Unsicherheiten bezüglich der Zinsentscheidungen der Zentralbanken. "Doch Risiken können in beide Richtungen wirken. Bei Omikron beispielsweise hat sich unsere Einschätzung in den letzten Wochen durchaus verbessert", betonen die DWS-Analysten. Auch die bisherigen Berichte zur Ertragslage der Unternehmen für das vierte Quartal waren insgesamt recht solide.

Überschaubare Auswirkungen
Einige Sektoren können unter Margendruck geraten, verursacht durch höhere Arbeits- und Materialkosten. "Aber die Auswirkungen auf das Niveau der breiten Indizes dürften, wenn überhaupt, ziemlich gering sein", so die DWS-Experten. Weniger leicht lässt sich geopolitische Lage und die Situation in Russland und der Ukraine einschätzen. Grund zur Panik mit Blick auf die Marktentwicklungen sehen die Experten deshalb aber nicht. (fp/ps)