Langzeitstudie: Aktien sind anderen Assets weit voraus
Dass an Aktien aus Renditesicht kein Weg vorbei führt, ist eine Binsenweisheit. Trotz Korrekturen, Krisen und Crashs: In den vergangenen 120 Jahren haben Dividendenpapiere Anleihen und Geldmarktpapiere weit hinter sich gelassen, wie eine aktuelle Studie der Credit Suisse eindrucksvoll belegt.
Das vergangene Jahr war für Aktieninvestoren ein sehr lohnenswertes. Globale Anteilscheine legten 2019 in US-Dollar gerechnet im Schnitt um 28 Prozent zu – und damit deutlich stärker als Anleihen oder Schatzwechsel. Das vergangene Jahr reiht sich dabei ein in das gewohnte Bild, das die internationalen Kapitalmärkte generell bieten. "Langfristig gesehen zählen Aktien nach wie vor zu den besten Finanzinvestitionen", stellen die Autoren des jährlich erscheinenden und in der Finanzszene vielbeachteten "Global Investment Returns Yearbook" der Credit Suisse fest.
Die 120-Jahres-Renditen der gängigsten Assetklassen für die wichtigsten Kapitalmärkte haben wir in der Fotogalerie oben aufbereitet.
Über mehrere Jahrzehnte und Ländergrenzen hinweg gerechnet zeigt sich, wie lukrativ Dividendenpapiere waren: Globale Aktien haben in den letzten 120 Jahren eine annualisierte, reale (sprich inflationsbereinigte) Rendite von 5,2 Prozent erzielt – dies im Vergleich zu 2,0 Prozent für Anleihen und 0,8 Prozent für Schatzwechsel (beispielsweise Geldmarktpapiere oder kurzfristige Schuldverschreibungen der Öffentlichen Hand). Anders ausgedrückt: Das über die Jahre mit Aktieninvestments angesammelte Vermögen belief sich auf das 165-Fache des mit Schatzwechseln erzielten Vermögens.
Besonders verblüffend: In den letzten zehn Jahren – also seit Beginn der Finanzkrise – entwickelten sich globale Aktien mit einer annualisierten Realrendite von 7,6 Prozent sogar besonders gut, verglichen mit einer immer noch robusten Realrendite von 3,6 Prozent bei Anleihen. Das zeigt die aktualisierte Superlangfrist-Studie des Credit Suisse Research Institute (CSRI) in Zusammenarbeit mit Professoren der London Business School, die Kapitalmarktdaten ausgewertet haben, die bis ins Jahr 1900 zurückreichen.
So vermehrte sich ein investierter US-Dollar in 120 Jahren (inflationsbereinigt)
Quelle: Credit Suisse
Als beispielhaften Beleg für die klare Überlegenheit von Aktien führen die Autoren die Wertentwicklung unterschiedlicher Anlageklassen in den USA ins Feld – aus gutem Grund: "Die USA sind der mit großem Abstand weltweit größte Aktienmarkt und machen heute über 54 Prozent der weltweit investierbaren Marktkapitalisierung in Streubesitz aus."
Schatzwechsel erzielten vom Jahr 1900 bis zum Jahr 2019 inflationsbereinigt einen Wertzuwachs von gerade einmal 0,8 Prozent pro Jahr, Anleihen schafften jährlich 2,0 Prozent. Aktien konnten beide Assetklassen deutlich übertreffen: Sie legten in den vergangenen 120 Jahren im Schnitt – trotz aller zwischenzeitlichen Krisen, Weltkriege, Epidemien, Depressionen, Rezessionen, Ölpreisexplosionen und Naturkatastrophen – um 6,5 Prozent pro Jahr an Wert zu. Konkret bedeutet das: Aus einem im Jahr 1900 in US-Aktien angelegten Dollar wurden bis Ende 2019 real gerechnet stolze 1.937 Dollar!
Zwar liefern vergangene Rendite keine Garantien dafür, dass auch die Zukunft für Aktienanleger derart rosig sein wird. Dennoch gehen die Studienautoren davon aus, dass Käufer von Dividendenpapieren ihr Geld im Vergleich zu kurzfristigen Staatsanleihen über einen Zeitraum von 20 Jahren verdoppeln dürften.
In welchen Anlageregionen Investoren in den vergangenen Jahrzehnten die höchsten Erträge* erzielt haben, zeigt unsere Fotostrecke oben. (ps)
*Die Prozentzahlen zeigen die inflationsbereinigte, jährliche Rendite.