Kupfer statt Gold: Chinas geheimnisvollster Investor geht All-in
Der chinesische Milliardär Bian Ximing hat nach seinem Gold-Erfolg nun eine Milliarden-Wette auf Kupfer abgeschlossen – mitten im Handelskonflikt mit den USA. Seine Strategie: langfristig, entschlossen und gegen den Strom.
Bian Ximing, ein für seine gewinnbringenden Gold-Wetten bekannter chinesischer Milliardär, hat nun ein neues Ziel im Visier: Kupfer. Mit einem Investment von fast einer Milliarde US-Dollar auf Kupfer-Futures an der Shanghaier Terminbörse sorgt Bian erneut für Aufsehen.
Seine Position – fast 90.000 Tonnen – ist die größte im Markt und ein klares Signal für seine Zuversicht in das Industriemetall und Chinas Wirtschaft.
Gegenmodell zum typischen chinesischen Trader
Bian, der seine Geschäfte aus Gibraltar führt, ist kein typischer Spekulant. Seine Philosophie: Trends erkennen, Timing meistern, Kosten kontrollieren. Mit seiner Investmentfirma Zhongcai Futures Co. verfolgt er einen fundamental orientierten, langfristigen Ansatz – ein Gegenmodell zum hektischen Handelsstil vieler chinesischer Trader.
Kupfer im Fokus – trotz Risiken
Bians Kupfer-Wette begann kurz vor der US-Wahl 2024, in Erwartung wirtschaftspolitischer Veränderungen unter Donald Trump. Seit Anfang des Jahres baute er seine Position massiv aus. Als andere wegen Zöllen panisch verkauften, blieb er ruhig – und wurde belohnt. Die Nachrichtenagentur "Bloomberg" schätzt seine Gewinne auf rund 200 Millionen Dollar.
Kupfer gilt als Schlüsselmetall für die Energiewende. Die Angebotslage ist knapp, die Nachfrage wächst – vor allem durch Chinas Wandel zur Hightech-Wirtschaft. Bian sieht darin langfristiges Potenzial, auch wenn geopolitische Spannungen Anleger verschrecken.
"Es ist eine einzigartige Position", erklärt Li Yiyao von Cofco Futures. "Sie zeigt echten Glauben an die Fundamentaldaten."
Von Plastikrohren zu Milliarden-Wetten
Bian wurde 1963 geboren, gründete 1995 ein Unternehmen für Kunststoffrohre und baute daraus ein Konglomerat mit Beteiligungen in Industrie, Finanzen und sogar Filmproduktion. Seit 2003 gehört ihm die Firma Zhongcai. Seine Marktanalysen teilt er in Blogbeiträgen – und hat sich damit eine treue Anhängerschaft in China aufgebaut.
"Investment ist im Kern ein Spiel des Überlebens"
Nicht alles lief indes glatt: Während Gold-Investments glänzten, belasteten Zins- und Aktienmärkte andere Portfolioteile. Doch Bian bleibt unbeirrt. In einem Blogpost schrieb er: "Investment ist im Kern ein Spiel des Überlebens. Es gibt überall Fallen und Chancen – Chancen in Risiken und Fallen in Chancen."
Bian Ximing verkörpert eine seltene Kombination aus Intuition, Geduld und strategischem Denken, wie "Bloomberg" es formuliert. Seine Kupfer-Wette ist mehr als Spekulation – sie ist ein Ausdruck langfristiger Überzeugung in Zeiten globaler Unsicherheit. (mb/Bloomberg)