Aufregende Verfolgungsjagden mit Bankräubern, wie man sie aus Actionfilmen kennt, sind inzwischen eine Seltenheit geworden. In den vergangenen dreißig Jahren ist die Zahl der Banküberfälle in Deutschland um 95 Prozent zurückgegangen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Das hat mehrere Gründe: Zum einen haben Kriminelle inzwischen viel weniger Bankfilialen zur Auswahl – waren es im Jahr 1993 noch 70.000 in Deutschland, so sind es heute nur noch 24.000. Außerdem ist ein Bankraub für die Täter sehr riskant: In den vergangenen Jahren klärte die Polizei 80 bis 90 Prozent der Überfälle auf. 

Hochkonjunktur haben dagegen andere Formen des Geldraubs: So sprengten Kriminelle im vergangenen Jahr deutschlandweit 414 Geldautomaten – so viele wie nie zuvor. Solche Sprengungen sind für die Täter weitaus weniger riskant als der klassische Überfall. Sie handeln meist nachts ohne Zeugen und müssen mit geringeren Strafen rechnen, sofern sie erwischt werden. Doch auch hier ist die Technik den Kriminellen inzwischen voraus: Viele Geldautomaten sind in der Lage, explosives Gas zu neutralisieren und Sprengungen so zu verhindern, berichtet die FAZ. Setzen die Räuber allerdings Festsprengstoff ein, ist der entstandene Schaden oft immens. 

Hacker sind schwer zu fassen 
Wer dazu in der Lage ist, versucht es heute vor allem über Cyberkriminalität, denn dort ist die Gefahr, gefasst zu werden, wesentlich geringer als bei einem klassischen Bankraub. Auch aus dem Ausland können Täter oft unbemerkt handeln. Die Kriminellen gelangen zum Beispiel über Phishing-Mails an Kontodaten von Bankkunden und räumen daraufhin ihre Konten leer. Neben Banken sind auch Behörden und Krankenhäuser beliebte Hacker-Ziele. (fp)