"Im breiteren Spektrum der KI wird es Transaktionen geben, die unsere Vorstellungskraft übersteigen", sagte Andrew Woeber, M&A-Chef von Barclays, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur "Bloomberg". "Seien Sie nicht überrascht, wenn es im nächsten Jahr zu einem Deal im Wert von über 100 Milliarden Dollar kommt. Große Plattformen werden große Wetten eingehen."

Milliardeninvestitionen in Infrastruktur
Tech-Riesen wie Elon Musks xAI oder die Meta-Mutter Facebook pumpen bereits Milliarden in Rechenzentren und Infrastruktur. Laut Morgan Stanley könnten diese Ausgaben in den kommenden drei Jahren die Marke von drei Billionen Dollar überschreiten.

Sollte es zu einem solchen KI-Deal kommen, wäre es laut "Bloomberg"-Daten branchenübergreifend der größte Zusammenschluss seit der Übernahme von Time Warner durch AT&T im Jahr 2018, die einschließlich Schulden ein Volumen von rund 110 Milliarden Dollar hatte. Woeber betonte, dass große Transaktionen nicht auf die KI-Branche beschränkt bleiben würden.

Sommer der Mega-Deals
Seit Juni summieren sich angekündigte Übernahmen und Fusionen weltweit auf mehr als eine Billion Dollar – der höchste Wert für die Sommermonate seit dem Rekordjahr 2021. Darunter auch der bislang größte Deal 2025: Union Pacific will den Eisenbahnbetreiber Norfolk Southern für mehr als 80 Milliarden Dollar übernehmen.

Auch andere Branchen treiben die M&A-Welle: Der Finanzinvestor Capvest will die Kontrolle über den deutschen Arzneimittelhersteller Stada übernehmen. Zudem kündigte Kraft Heinz an, sich in zwei börsennotierte Unternehmen aufzuspalten.

"Von Vorsicht zu Zuversicht"
Zu Jahresbeginn hatte Donald Trumps Zollagenda die M&A-Lust noch gebremst. Seit dem Sommer jedoch herrscht Aufbruchsstimmung. "Die Stimmung unserer Kunden hat sich eindeutig von Vorsicht zu Zuversicht und Handlungsbereitschaft gewandelt", so Woeber. "In den letzten Monaten haben wir eine deutliche Beschleunigung der Transaktionsaktivitäten beobachtet, die sich weiter fortsetzt." (mb/Bloomberg)