Jamie Dimon: Inflation rauf, Wachstum runter
In seinem aktuellen Aktionärsbrief geht der JP-Morgan-CEO davon aus, dass die Zölle der Trump-Regierung kurzfristig zu einem Anstieg der Inflation und einer Verlangsamung des Wachstums führen werden. Ob die Maßnahmen eine Rezession verursachen werden, bleibe aber fraglich.
"Wir sind nicht mehr in Kansas", erklärt Jamie Dimon, CEO des US-Bankenriesen JP Morgan Chase, um in seinem aktuellen Aktionärsbrief auf die bedeutenden Veränderungen und Unsicherheiten im aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld Bezug zu nehmen. Der Spruch, ein Zitat aus dem Film "The Wizard of Oz" von 1939, wird gerne genutzt, um zu erklären, dass sich eine Situation von vertrauten oder stabilen Bedingungen dramatisch gewandelt hat hin zu einer nur schwer berechenbaren und herausfordernderen Umgebung.
Wie die Mehrzahl der Marktbeobachter geht auch Dimon davon aus, dass die Auswirkungen der neuen Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sich als "erhebliche Belastung" für die Wirtschaft erweisen werden. Er warnte davor, dass es in der Folge zu einer Verlangsamung des Wachstums und einem gleichzeitigen Anstieg der Inflation kommen könne. Höhere Zölle würden zudem das Potenzial bergen, sich wie eine Art "funktionale Steuererhöhung" auf Importe auszuwirken.
Ob es zu einer Rezession kommt, bleibt offen
Offen bleibt laut Dimon dagegen die Frage, ob es durch die Zollmaßnahmen zu einer Rezession kommen werde, auch wenn die Umsetzung höherer Zölle bereits zu einer spürbaren Anspannung geführt habe. Der Blick des JP-Morgan-CEOs nach vorne: "Je schneller dieses Problem gelöst wird, desto besser, da einige der negativen Auswirkungen mit der Zeit kumulativ zunehmen und nur schwer rückgängig zu machen wären." (hh)