Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, warnt zwar vor hohen Bewertungen an den Aktienmärkten – trotzdem hält er vor allem US-Aktien für interessant. Doch es könnte zu einem Favoritenwechsel am Aktienmarkt kommen.

Hohe Bewertungen bei Growth-Aktien
Im Hinblick auf die Aktienmärkte weltweit sieht Galler insgesamt hohe Bewertungen. Aber diese seien weiterhin ungleich verteilt – während der Wachstumssektor sehr hoch bewertet sei, seien Value-Bewertungen durchaus attraktiv. Mit Blick auf die Regionen hält er die Ertragslage der Unternehmen in den USA weiter für stabil. "In Europa hinterlässt die wirtschaftliche Schwäche allerdings Spuren, inzwischen ist es zu einigen negativen Gewinnrevisionen der Unternehmen gekommen", so Galler.

Auch bei China-Aktien ist er vorsichtig: Bei chinesischen Aktien hätten die jüngsten Kurssprünge dazu geführt, dass diese nicht mehr günstig seien. Die deflationären Kräfte der Immobilienkrise belasten das Verbrauchervertrauen und die Wirtschaft. Erst wenn es den Entscheidungsträgern in Peking gelinge, durch ausgeprägte Unterstützungsmaßnahmen für den Immobilienmarkt und eine größere Zurückhaltung bei staatlicher Regulierung die Wirtschaftsstimmung zu verbessern, rechnet er mit nachhaltigen Kurssteigerungen in China.

Gutes Umfeld für US-Aktien
"Die US-Wirtschaft setzt allmählich zur Landung an, und die Weltwirtschaft verliert etwas an Dynamik", so Galler. In diesem Umfeld seien Aktien aus den USA weiterhin attraktiv, solange das Gewinnwachstum positiv bleibt. (jh)