Angesichts der militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Iran ist nicht mit einer raschen Beruhigung am Ölmarkt zu rechnen. Das meint Klaus Niedermeier, Leiter Investmentstrategie der Apobank. "In Folge der Angriffe ist der Ölpreis zwischenzeitlich auf mehr als 75 Dollar pro Barrel gestiegen", so Niedermeier. Das sei ein Plus von 15 Dollar je Barrel im Vergleich zum Jahrestief Anfang Mai. "Wir sind überzeugt, dass es keine schnelle Rückkehr zu einem deutlich niedrigeren Ölpreis geben wird."

Der Investmentprofi begründet dies einerseits mit Verweis darauf, dass die israelischen Angriffe auf iranische Atomanlagen, Raketenstellungen und hochrangige Akteure "eine erhebliche Eskalation gegenüber früheren Auseinandersetzungen zwischen den beiden Mächten des Nahen Ostens" darstellen würden. "Sie bilden den Auftakt zu einer möglicherweise längeren militärischen Auseinandersetzung", meint Niedermeier.

Produktion gedrosselt
Daneben verweist er auf andere, fundamentale Faktoren. "Die Aussichten auf ein besseres globales Wachstum sind gestiegen, seit sich die Befürchtungen über einen anhaltenden Zollkonflikt deutlich abgeschwächt haben", so der Apobank-Mann. "Außerdem ist es sehr wahrscheinlich, dass die Opec ihre Ölproduktion ab August drosseln und zeitgleich das Angebot von US-Öl sinken wird." Die Kombination von steigenden Ölpreisen, sinkenden Inflationssorgen und potenziellen Angebotsengpässen beim Öl könnte die Volatilität bei risikobehafteten Vermögenswerten schüren, warnt der Stratege. (fp)